Digitale Kompetenzen angehender Sportlehrkräfte

Abstract

ZusammenfassungDa internationale Vergleichsstudien zu digitalen Kompetenzen im Hinblick auf eine föderalistisch geprägte Bildungslandschaft zum Ausbildungsstand angehender Lehrkräfte nur eingeschränkt aussagekräftig sein können, bedarf es im Hinblick auf eine zielgerichtete Ausbildung bundesland- und fachspezifischer Untersuchungen unter Verwendung eines zielgruppenadäquaten Erhebungsinstruments. Zu diesem Zweck wurden die Kompetenzen von 185 angehenden Sportlehrkräften zu Beginn des Referendariats in Baden-Württemberg (Rücklaufquote: 44,4 %) anhand des TPACK-Modells mittels eines Online-Fragebogens erhoben, der auf einer Selbsteinschätzung beruht und fachspezifisch inhaltlichen Besonderheiten Rechnung trägt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die angehenden Sportlehrkräfte inhaltlich gut (CK) und besser als pädagogisch (PK) auf eine zunehmend digitale Bildungslandschaft vorbereitet fühlen. Auch trauen sie sich zu, inhaltliches Wissen pädagogisch zu vermitteln (PCK), allerdings stellt die Berücksichtigung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Unterricht (TK, TCK, TPK, TPACK) vermeintlich noch eine Barriere dar. Eine gezielte Förderung der pädagogischen Implementierung von IKT (TPK) könnte hingegen die Entwicklung von TPACK – auch fächerübergreifend – positiv beeinflussen. Mit Blick auf die Stärkung von Kompetenzen sollte darüber hinaus der Fachspezifität größere Aufmerksamkeit zuteilwerden, um mögliche Defizite zu identifizieren und diesen konstruktiv entgegenwirken zu können. Auch sollte der schulische Kontext bei der Vermittlung theoretischen Wissens noch stärker berücksichtigt werden und die Ausbildung die methodische Einbindung technologischer Aspekte im Hinblick auf das Bewegungskönnen stärker in den Blick nehmen, um TPACK bei angehenden Sportlehrkräften wirksam(er) zu fördern.