Abstract
ZusammenfassungDie Sportfördergruppen der Bundeswehr stellen eine tragende Säule der Unterstützung von Spitzensportler*innen in Deutschland dar. Ziel der Sportförderung ist u. a. die Vereinbarkeit von Spitzensport und Beruf durch eine „Duale Karriere-/Laufbahnplanung“ sicherzustellen. Trotz wiederholter Kritik liegen jedoch bisher keine Befunde zu Dualen Karriereverläufen von Sportsoldat*innen vor. Der Beitrag untersucht, inwieweit Sportsoldat*innen während ihrer Zugehörigkeit zu den Sportfördergruppen Bildungsangebote nutzen und welche Faktoren ihre Entscheidungen beeinflussen. Die Analyse der Bildungsentscheidungen basiert auf dem Konzept der Humankapitaltheorie und berücksichtigt spezifische Besonderheiten des Spitzensports sowie institutionelle Förderbedingungen. In einer retrospektiven Längsschnittstudie wurden zeitbezogene Ereignisdaten zur Dualen Karriere von n = 712 (ehemaligen) Sportsoldat*innen erhoben. Von diesen sind 414 derzeit in einer Sportfördergruppe aktiv, während 298 Befragte die Sportförderguppen innerhalb der letzten zehn Jahre verlassen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass insgesamt 80,6 % der (ehemaligen) Sportsoldat*innen mindestens eine Ausbildung begonnen haben. Während der Zugehörigkeit zu den Sportfördergruppen haben (bisher) 42,6 % eine Ausbildung (davon 86,7 % mindestens ein Studium) aufgenommen. Die Bildungsentscheidungen werden vorwiegend von Faktoren der Bildungsbiografie und der Förderung der Dualen Karriere in den Sportfördergruppen beeinflusst. Hingegen lässt sich keine (zu) optimistische Einschätzung der beruflichen Verwertbarkeit des im Spitzensport erworbenen symbolischen Kapitals (Reputation) feststellen.
Funder
Bundesministerium der Verteidigung
Ruhr-Universität Bochum
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation,Orthopedics and Sports Medicine
Cited by
1 articles.
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