Author:
Zimmermann Hannah,von Haaren-Mack Birte,Niermann Christina,Bös Klaus
Abstract
ZusammenfassungIn der vorliegenden Studie soll mit einem Fokus auf die deutsche Sportwissenschaft erstmalig untersucht werden, wie Sportwissenschaftler*innen verschiedener Karrierestufen (Prä-Doc, Post-Doc, Professor*innen) ihr Engagement in der Wissenschaftskommunikation einschätzen, welche Einstellungen sie diesbezüglich haben und mit welchen Barrieren sie dabei konfrontiert sind. Mithilfe einer Online-Befragung von 154 Sportwissenschaftler*innen wurde der Ist-Zustand erfasst. Als Grundlage der Untersuchung diente die bislang einzige nationale Befragung von Wissenschaftler*innen in Bezug auf ihre Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation von den Institutionen Wissenschaft im Dialog (WiD), dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und dem Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) aus dem Jahre 2020, deren Ergebnisse mit den Ergebnissen der vorliegenden Studie verglichen werden. Die Sportwissenschaftler*innen nutzen die klassischen Formate seltener als die Teilnehmenden der Original-Befragung, die Online-Kanäle hingegen häufiger, allerdings auf niedrigem Niveau. Insgesamt kommuniziert die Sportwissenschaft trotz positiver Einstellung bisher begrenzt. Besonders fehlende Zeit und mangelnde Ressourcen wurden von den Sportwissenschaftler*innen ebenso wie von den Teilnehmenden der Original-Befragung als Barrieren wahrgenommen. Bei der Betrachtung der Statusgruppen zeigten sich deutliche Unterschiede in der Nutzung der Formate und Online-Kanäle, aber auch in der Einstellung gegenüber der Wissenschaftskommunikation und den wahrgenommenen Barrieren. Die Ergebnisse bieten Einblicke für die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der Wissenschaftskommunikation, insbesondere für Nachwuchswissenschaftler*innen. Wissenschaftskommunikation sollte nicht als Zusatzaufgabe betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil der Arbeit, der angemessen honoriert werden muss. Denn durch Wissenschaftskommunikation kann der zwingend notwendige Wissenschafts-Praxis-Transfer gefördert werden. Gerade sportwissenschaftliche Themen wie unter anderem die Förderung eines aktiven Lebensstils oder auch die Aufklärung von Fitness-Märchen sind von gesellschaftlichem Interesse und haben damit ein großes Potenzial, kommuniziert zu werden.
Funder
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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