Author:
Tutić Andreas,Grehl Sascha
Abstract
ZusammenfassungDas Gros der Wahlforschung und insbesondere der empirischen Forschung zur Frage, wie sich die Wahlabsicht für die Alternative für Deutschland (AfD) erklären lässt, berücksichtigt zwar den Einfluss kultureller Orientierungen, aber nur in Form expliziter Einstellungen, welche vermöge evaluativer Verbaläußerungen erhoben werden. In diesem Beitrag wird vor dem Hintergrund der Dual-Process-Perspektive argumentiert, dass neben expliziten Einstellungen auch implizite Einstellungen, welche assoziative Verknüpfungen von mental repräsentierten Einstellungsobjekten und ihrer Bewertung darstellen, für die Wahlabsicht der AfD von Bedeutung sind. Dem Prinzip der Katalysation nach schlagen sich implizite Einstellungen stärker in expliziten Einstellungen und auch im overten Verhalten nieder, wenn sich die Artikulation der expliziten Einstellungen oder das Verhalten im Rahmen eines eher intuitiven als reflektierten kognitiven Prozesses vollzieht. Diese handlungstheoretischen Ideen werden im Rahmen einer explorativen Studie mit 960 Befragten überprüft. Es zeigt sich, dass beide, implizite und explizite Einstellungen zum Populismus und zum Rassismus, die Wahlabsicht der AfD bedingen, wobei der Einfluss der impliziten Einstellungen, wie vom katalytischen Prinzip vorhergesagt, davon abhängt, ob die Befragten eher zu intuitiven oder aber eher zu reflektierten kognitiven Prozessen neigen.
Funder
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Universität Leipzig
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Sociology and Political Science,Social Psychology
Cited by
2 articles.
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