Relevance of large-scale restoration measures for minimising channel incision and the required bedload input as well as for improving morphodynamics and ecology at the border Mura
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Published:2023-06-20
Issue:7-8
Volume:75
Page:391-404
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ISSN:0945-358X
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Container-title:Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft
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language:de
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Short-container-title:Österr Wasser- und Abfallw
Author:
Klösch Mario,Tritthart Michael,Beikircher Ulrich,Dunst Roman,Eder Markus,Senfter Stephan,Habersack Helmut
Abstract
ZusammenfassungDie Einengung und Begradigung des Flusslaufs der Mur entlang der Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien (Grenzmur) erhöhten den Geschiebetransport, während Unterbrechungen des Sedimentkontinuums im Einzugsgebiet die Geschiebenachfuhr verringerten. Diese Rahmenbedingungen führten zu gravierenden morphologischen Veränderungen und damit einhergehenden ökologischen Beeinträchtigungen und technischen Problemen. Durch die Sohleintiefung droht zudem ein gänzlicher Verlust des geringmächtigen Kiesbetts und ein Sohldurchschlag in Sedimente des Tertiärs. Gleichzeitig ist die Grenzmur in einen großen zusammenhängenden Auwald eingebettet und flussabwärts ohne Kontinuumsunterbrechung mit der Drau und der Donau verbunden, sodass dieser Abschnitt über ein großes ökologisches Potenzial verfügt. Jedoch zeigten bisherige Maßnahmen nicht die erhoffte, längerfristige sohlstabilisierende Wirkung.Im Rahmen des EU-Interreg-SI-AT-Projekts goMURra wurde ein neuer Managementplan erstellt. Als Ziele wurden ein dynamisches Gleichgewicht des Sedimenthaushalts, eine verbesserte Grundwassersituation, ein reduziertes Hochwasserrisiko und eine ökologische Verbesserung der Fluss- und Auenlandschaft definiert. Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung entsprechender Maßnahmen.Zunächst wurde anhand vereinfachender Werkzeuge und anhand historischer Karten der Raumbedarf für eine natürlichere Morphologie der Grenzmur abgeschätzt. Danach wurden unter Berücksichtigung der Raumwiderstände drei Maßnahmentypen entwickelt. Zugrunde lag eine Hypothese, wonach der Geschiebebedarf zur Stabilisierung der Sohllage mit Zunahme der Breite und Sinuosität abnimmt. Numerische Simulationen der Hydrodynamik und des Sedimenttransports sowie Modellversuche dienten der eingehenden Prüfung der Maßnahmentypen.Die Modellläufe bestätigten die Verringerung der Geschiebetransportkapazität in den entwickelten Maßnahmentypen mit einer Reduktion von bis zu 56 %. Durch die Bereitstellung von mehr Platz für die Grenzmur würden die Kosten für eine dringend benötigte Geschiebezugabe gesenkt, während der ökologische Wert – am deutlichsten beim größten Maßnahmentyp – steigen würde.
Funder
University of Natural Resources and Life Sciences Vienna
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Fluid Flow and Transfer Processes,General Energy,Water Science and Technology
Reference22 articles.
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