Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Aktuell liegen keine Daten zu Weiterbildungsabbrüchen und Klinikwechseln im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie (O&U) vor. Ziele der Studie sind die Identifikation von persönlichen und strukturellen Risikofaktoren, die zum Abbruch/Wechsel der Weiterbildung in O&U führen, sowie Lösungsstrategien vorzustellen.
Methodik
Im Sommer 2020 wurde eine deutschlandweite, anonyme Onlinebefragung unter den Weiterbildungsassistenten*innen (WA) in O&U durchgeführt. Dienstliche Mailadressen wurden über das Traumanetzwerk© der DGU und die Deutsche Krankenhausgesellschaft identifiziert (n = 2090). Ein Fragebogen (51 Fragen) wurde mit SurveyMonkey Inc. (San Mateo, California, USA) erstellt. Teilnahmeberechtigt waren alle WA, die in den 6 Jahren vor Umfragebeginn (ab Juli 2014) für mind. einen Monat im Fach O&U tätig waren.
Zur Identifikation der Risikofaktoren wurde eine binär logistische Regression berechnet. Das Signifikanzniveau lag bei p = 0,05.
Ergebnisse
Von den 221 Befragten wechselten 37 % die Weiterbildungseinrichtung, und 5 % brachen die Weiterbildung in O&U vorzeitig ab.
Die Regression ergab 3 signifikante Risikofaktoren, die Klinik zu wechseln.
Das Leben in einer Partnerschaft (p = 0,029, RR: 2,823) und weniger als 2 Tage Hospitationen vor Weiterbildungsbeginn (p = 0,002, RR: 2,4) erhöhen das Risiko für Wechsel. Eine Einteilung der WA für Operationen gemäß dem Weiterbildungsplan/-stand (p = 0,028, RR: 0,48) senkt das Risiko für Wechsel. Signifikante Risikofaktoren für das Ausscheiden aus der Weiterbildung konnten nicht ermittelt werden (zu geringe Fallzahl, n = 11).
Diskussion
Weiterbildungswechsel und -abbrüche in der O&U sind ein relevantes Problem (42 %). Das Geschlecht hat keinen signifikanten Einfluss. Maßnahmen wie längere Hospitationen sowie Op.-Einteilung entsprechend dem Weiterbildungsplan/-stand können das Wechselrisiko minimieren.
Graphic abstract
Funder
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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