Author:
Ullrich Bernhard Wilhelm,Ottich Merle,Lawson McLean Aaron,Mendel Thomas,Hofmann Gunther Olaf,Schenk Philipp
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Operation von Wirbelsäulenverletzungen ist eine stabile Ausheilung in physiologischer Stellung. Für offene und perkutane Operationen stehen unterschiedliche Techniken zur Verfügung.
Fragestellung
Das Ausmaß der offenen Reposition und das Retentionspotenzial der Techniken nach AOSpine (AT) und nach Kluger (KT) sollen verglichen werden. Der Einfluss von Frakturmorphologie, Alter, Geschlecht und Knochenqualität auf Reposition und Retention werden untersucht.
Material und Methoden
In dieser monozentrischen retrospektiven Kohortenstudie wurden Daten von Patienten mit traumatischen thorakolumbalen und lumbalen Frakturen untersucht, welche entweder mit AT oder KT reponiert wurden. Mittels bisegmentalen Grund-Deckplatten-Winkels (bGDW) wurde die Stellung des verletzten Wirbelsäulenabschnitts beschrieben. Normalwerte für die bGDW wurden anhand von Literaturdaten angenommen. Die Veränderung des bGDW im zeitlichen Verlauf wurde unter Einbeziehung der Knochenqualität in Hounsfield Units (HU), der Verletzungsschwere nach AOSpine und des Patientenalters und -geschlechts analysiert.
Ergebnisse
Es wurden 151 Datensätze ausgewertet. Beide Methoden reponieren vom Umfang nicht unterschiedlich (AT 10 ± 6°, KT 11 ± 8°; p = 0,786). Im Follow-up trat ein Korrekturverlust von −5 ± 4° auf. Die Technik (p = 0,998) hatte keinen Einfluss darauf. Die Frakturmorphologie zeigte einen knapp signifikanten Einfluss (p = 0,043). Niedrige HU korrelierten mit geringerem Repositionsumfang (r = 0,241, p < 0,003) und größerem Korrekturverlust (r = 0,272, p < 0,001) signifikant, aber schwach. In der Altersgruppe 50 bis 65 Jahre wiesen 21 % der Männer und 43 % der Frauen eine Knochenqualität von HU < 110 auf. Alter und HU korrelieren signifikant (r = −0,701, p < 0,001).
Diskussion
Die Techniken sind gleichwertig bezüglich der Repositions- und Retentionseigenschaften. Der hohe Anteil von Patienten mit HU < 110 in der Gruppe unter 65 Jahren bei Frauen und Männern und der Einfluss auf Reposition und Retention weisen auf die Notwendigkeit einer präoperativen Knochendichtemessung hin.
Funder
Universitätsklinikum Jena
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Emergency Medicine,Surgery
Cited by
1 articles.
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