Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Deutschlandweit liegt mit etwa 1 Mio. pro Jahr die Zahl von Arbeits- und Wegeunfällen seit Jahren konstant hoch, aktuell allerdings pandemiebedingt niedriger, aufgrund von partiellen Betriebsschließungen, Lockdown-Maßnahmen und der Zunahme von Arbeit aus dem „Homeoffice“.
Fragestellung
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV; gemeinsamer Spitzenverband der Unfallversicherungsträger) hat 2012 mit dem sog. Psychotherapeutenverfahren ein Instrument zur Förderung und zur Regulierung fachkundiger Versorgung psychischer Unfallfolgen geschaffen. Wie ist diese Regelung angenommen worden? Welche Fallkonstellationen werden beobachtet?
Material und Methode
Nationale Daten zur Nutzung des Psychotherapeutenverfahrens bei Arbeits- und Wegeunfällen werden rückblickend für die Jahrgänge 2013–2021 vorgestellt, exemplarisch auch regionale, inklusive Fallskizzen (aus Güstrow).
Ergebnisse
Deutschlandweit hat sich im betrachteten Zeitraum der Prozentsatz der Psychotherapien von 0,47 auf 0,96 % verdoppelt.
Diskussion
Die 10-Jahresbilanz ist positiv, das Psychotherapeutenverfahren wird offensichtlich gut angenommen. Der tatsächliche Psychotherapiebedarf lässt sich nur aus Einzelstudien abschätzen, repräsentative Studien fehlen. Interdisziplinäres klinisches und wissenschaftliches Engagement für die Psychotraumatisierten ist notwendig und zu optimieren. Grundwissen in Psychotraumatologie ist daher bereits für die D‑Arzt-Medizin in den unfallchirurgischen Weiterbildungskatalog aufgenommen worden.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
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1. Traumatologie und Unfallchirurgie;Depression, Angst und traumatischer Stress in der Chirurgie;2023