Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund/Ziele
Vergleich der präklinischen Behandlungsmodalitäten und Interventionsschemata für schwer traumatisierte Patienten mit vergleichbaren Verletzungsmustern zwischen Österreich und Deutschland.
Patienten und Methoden
Diese Analyse basiert auf Daten aus dem TraumaRegister DGU®. Die Daten umfassten schwer verletzte Traumapatienten mit einem Injury Severity Score (ISS) ≥ 16, einem Alter ≥ 16 Jahre und primärer Aufnahme in ein österreichisches (n = 4186) oder deutsches (n = 41.484) Level I Trauma Center (TC) von 2008 bis 2017. Untersuchte Endpunkte umfassten präklinische Zeiten und durchgeführte Eingriffe bis zur endgültigen Krankenhauseinweisung.
Ergebnisse
Die kumulierte Zeit für den Transport vom Unfallort zum Krankenhaus unterschied sich nicht signifikant zwischen den Ländern (62 min in AUT, 65 min in GER). Insgesamt wurden 53 % aller Traumapatienten in AUT mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus transportiert, verglichen mit 37 % in GER (p < 0,001). Die Intubationsrate – 48 % in beiden Ländern, die Anzahl platzierter Thoraxdrainagen (5,7 % GER, 4,9 % AUT) und die Häufigkeit der verabreichten Katecholamine (13,4 % GER, 12,3 % AUT) waren vergleichbar (Φ = 0,00). Die hämodynamische Instabilität (systolischer Blutdruck (BP) ≤ 90 mmHg) bei Ankunft im TC war in AUT höher (20,6 % vs. 14,7 % bei GER; p < 0,001). In AUT wurden im Median 500 ml Flüssigkeit verabreicht, während in GER 1000 ml infundiert wurden (p < 0,001). Die demografischen Daten der Patienten zeigten keinen Zusammenhang (Φ = 0,00) zwischen beiden Ländern, und die Mehrheit der Patienten erlitt ein stumpfes Trauma (96 %). ASA-Score von 3–4 betrug 16,8 % in Deutschland (GER) gegenüber 11,9 % in Österreich (AUT).
Fazit
In AUT wurden deutlich mehr Helikopter-EMS-Transporte (HEMS) durchgeführt. Die Autoren schlagen vor, eine internationale Richtlinie zu implementieren, um das HEMS-System explizit nur für Traumapatienten a) für die Rettung/Versorgung von verunfallten oder in lebensbedrohlichen Situationen befindlichen Personen, b) für den Transport von Notfallpatienten mit ISS > 16, c) für den Transport von Rettungs- oder Bergungspersonal in schwer zugängliche Regionen oder d) für den Transport von Arzneimitteln, insbesondere Blutprodukten, Organtransplantaten oder Medizinprodukten einzusetzen.
Graphic abstract
Funder
Paracelsus Medical University
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Emergency Medicine,Surgery
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