Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Aus epidemiologischer Sicht erfolgt bei einem Drittel der Bevölkerung in den Industrieländern im Laufe des Lebens eine abdominelle Operation. Je nach Grad des patientInnen- wie auch eingriffsbezogenen Risikos ist das Auftreten von Narbenhernien in einem Bereich von bis zu 30 % im 2‑Jahres-Follow-up und sogar bis zu 60 % nach 5 Jahren verbunden. Neben den beeinflussenden Komorbiditäten ist die Art des chirurgischen Zuganges und die Verschlusstechnik von entscheidender Bedeutung.
Ziel
Die deskriptive Darstellung einer evidenzbasierten Empfehlung zum Verschluss der Bauchdecke sowie einer prophylaktischen Netzaugmentation.
Material und Methoden
Unter Einbeziehung der aktuellen Literatur und der bestehenden Leitlinien wurde eine übersichtliche Zusammenfassung erstellt.
Ergebnisse
Das bekannte Risiko für das Auftreten von Narbenhernien gilt bei Vorliegen von Adipositas und Erkrankungen der Bauchaorta nach neuesten Studien auch für PatientInnen mit einem kolorektalen Eingriff und Vorliegen einer Rektusdiastase. Auf Basis hochrangig publizierter Daten ist die Kurzstichtechnik bei Laparotomien der Mittellinie im elektiven Setting mit hoher Evidenz als Standardverfahren zu bezeichnen. PatientInnen mit erhöhtem Risikoprofil sollten neben der Kurzstichtechnik eine prophylaktische Netzverstärkung, sei es in Onlay- oder Sublay-Technik, erhalten. Bei Notfalllaparotomien muss das individuelle Infektionsrisiko bezüglich der angewendeten Verschlusstechnik einbezogen werden.
Schlussfolgerung
Die Vermeidung von Narbenhernien ist in erster Linie durch den minimal-invasiven Zugang der Laparoskopie zu erzielen. Zum Verschluss des am häufigsten angewendeten Mittellinienzuganges ist die Kurzstichtechnik und bei bestehenden Risikofaktoren zusätzlich eine Netzaugmentation zu empfehlen.
Funder
Sigmund Freud Privatuniversität Wien
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
1 articles.
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