Author:
Verboket René D.,Mühlenfeld Nils,Sterz Jasmina,Störmann Philipp,Marzi Ingo,Balcik Yunus,Rosenow Felix,Strzelczyk Adam,Willems Laurent M.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Analyse krankheitsspezifischer Kosten gewinnt in einem zunehmend ökonomisch ausgerichteten Gesundheitssystem an Relevanz, wobei vor allem chronische Erkrankungen aufgrund der langen Krankheitsdauer sowie häufiger Hospitalisierung und Arztbesuche von besonderem Interesse sind. Epilepsien stellen eine häufige neurologische Erkrankung dar, welche mit paroxysmal auftretenden epileptischen Anfällen und häufig hiermit assoziierten Verletzungen einhergeht und alle Altersgruppen betrifft.
Ziel
Ziel der Arbeit ist die Aufarbeitung der stationären Behandlungskosten anfallsbedingter Verletzungen sowie die Analyse hinsichtlich relevanter kostenverursachender Faktoren. Mittels alternativer Kalkulation der Versorgungskosten soll zusätzlich der Frage nach potenziellen Vergütungsproblemen im aktuellen DRG-System („diagnosis related groups“) nachgegangen werden.
Methoden
Grundlage dieser monozentrischen, retrospektiven Analyse ist der tatsächliche Erlös der stationären Behandlung von 62 Patienten, die zwischen 01/2010 und 01/2018 im Universitätsklinikum Frankfurt aufgrund von Verletzungen im Rahmen epileptischer Anfälle erfolgte. Die Analyse potenzieller kostenverursachender Faktoren bezog sich auf relevante soziodemographische und klinische Aspekte, die alternative Kalkulation der Versorgungskosten wurde mit gängigen gesundheitsökonomischen Methoden durchgeführt.
Ergebnisse
Der mittlere DRG-Erlös betrug 7408 € (±8993 €, Median 5086 €, Spanne 563–44.519 €), die mittleren kalkulierten Kosten 9423 € (±11.113 €, 5626 €, Spanne 587–49.830 €). Als signifikant kostenverursachender Faktor konnte eine Liegedauer ≥7 Tage (p = 0,014) identifiziert werden. Aufgrund des signifikanten Unterschieds (p < 0,001) zwischen Erlös und kalkulierten Kosten erfolgte eine Analyse nach Faktoren für potenzielle Vergütungsprobleme, welche für eine Aufenthaltsdauer von ≥7 Tagen (p = 0,014) sowie für eine Behandlung auf Intensivstation (p = 0,019) signifikant verblieb.
Schlussfolgerung
Die stationären Versorgungskosten von Patienten mit Frakturen aufgrund epileptischer Anfälle sind hoch und daher gesundheitsökonomisch relevant. Generell scheint die auf Fallpauschalen basierende Vergütung nach G‑DRG die tatsächlichen Kosten zu decken, bei Patienten mit einer langen Liegedauer oder einen Aufenthalt auf Intensivstation können jedoch Vergütungsprobleme bestehen.
Funder
Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Reference45 articles.
1. Beerhorst K, Tan IY, De Krom M et al (2013) Antiepileptic drugs and high prevalence of low bone mineral density in a group of inpatients with chronic epilepsy. Acta Neurol Scand 128:273–280
2. Benjamini Y, Hochberg Y (1995) Controlling the false discovery rate—a practical and powerful approach to multiple testing. J R Stat Soc Series B Stat Methodol 57:289–300
3. Bock JO, Brettschneider C, Seidl H et al (2015) Calculation of standardised unit costs from a societal perspective for health economic evaluation. Gesundheitswesen 77:53–61
4. Camfield C, Camfield P (2015) Injuries from seizures are a serious, persistent problem in childhood onset epilepsy: a population-based study. Seizure 27:80–83
5. Cevallos M, Egger M (2014) STROBE (STrengthening the reporting of observational studies in epidemiology). John Wiley & Sons, Oxford, S 169–179
Cited by
7 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献