Author:
Niebuhr Henning,Malaibari Zaid Omar,Köckerling Ferdinand,Reinpold Wolfgang,Dag Halil,Eucker Dietmar,Aufenberg Thomas,Fikatas Panagiotis,Fortelny René H.,Kukleta Jan,Meier Hansjörg,Flamm Christian,Baschleben Guido,Helmedag Marius
Abstract
Zusammenfassung
Ziel
Es sollen die Effektivität, klinische Praktikabilität und Komplikationsrate der intraoperativen Faszientraktion (IFT) in der Behandlung großer ventraler Hernien untersucht werden.
Methode
In der Untersuchung wurden 50 Patienten aus 11 spezialisierten Zentren mit einem direkt gemessenen Faszienabstand von mehr als 8 cm ausgewertet, die mittels einer IFT (Traktionszeit 30–35 min) unter Verwendung des fasciotens® Hernia-Zugverfahrens (fasciotens Gmbh, Essen, Deutschland) behandelt wurden.
Ergebnisse
Die präoperativ gemessenen Faszienabstände betrugen 8–44 cm, wobei die meisten Patienten (94 %) einen Faszienabstand über 10 cm aufwiesen (W3 nach Klassifikation der European Hernia Society). Der durchschnittliche Faszienabstand wurde von 16,1 ± 0,8 auf 5,8 ± 0,7 cm reduziert (Streckengewinn 10,2 ± 0,7 cm, p < 0,0001, Wilcoxon-matched-pairs-signed-ranks-Test). Bei drei Viertel der Patienten konnte eine Reduktion des Faszienabstands um mindestens 50 % erreicht werden, und bei der Hälfte der behandelten Patienten betrug die Reduktion des Faszienabstands sogar über 70 %. Die durch die IFT nach einer mittleren Operationsdauer von 207,3 ± 11,0 min erreichte Verschlussrate betrug 90 % (45/50). Der Hernienverschluss erfolgte in allen Fällen mittels einer Netzaugmentation in Sublay-Position. Postoperative Komplikationen traten bei 6 Patienten auf (12 %). Bei 3 Patienten (6 %) war jeweils eine Reoperation erforderlich.
Schlussfolgerung
Mit der beschriebenen IFT steht ein neues Verfahren für die Bauchwanddehnung bei großen ventralen Hernien zur Verfügung. Die vorliegende Untersuchung zeigt eine hohe Effektivität der IFT bei guter klinischer Praktikabilität und niedriger Komplikationsrate.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC