Author:
Liebetrau D.,Marnoto R.,Goßlau Y.,Zerwes S.,Stangl Franz,Wohlgemuth W. A.,Hyhlik-Dürr A.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Marginalvene (MV) ist eine angeborene, vorwiegend venöse Gefäßmalformation, die auf einer fehlenden Rückbildung des embryonalen Venensystems an den unteren Extremitäten beruht. Sie geht mit einer Vielzahl an Komplikationen einher. Bisher werden in der Literatur keine einheitlichen Therapieregime beschrieben.
Fragestellung
Welche Behandlungsstrategien und Ergebnisse gibt es bei Patienten mit MV?
Material und Methoden
Im Zeitraum 01.01.2008 bis 31.12.2020 wurden alle am Universitätsklinikum Augsburg behandelten Patienten mit Marginalvene retrospektiv aufgearbeitet.
Ergebnisse
Das mediane Alter zum Diagnosezeitpunkt lag bei 14,8 Jahren (3–42 Jahre). 12/16 Patienten hatten eine Beinlängendifferenz. 75 % der Patienten (12/16) hatten bereits zur Diagnosestellung MV eine chronisch-venöse Insuffizienz (CVI). Im untersuchten Kollektiv wurden 62,5 % (10/16) der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mittels Kompression konservativ behandelt. Bei weiteren 31,3 % (5/16) der Patienten erfolgte primär eine offen-chirurgische Entfernung der MV und bei 1/16 Patienten wurde die MV primär mittels endovenöser Lasertherapie (EVLT) verschlossen; 15/16 Patienten wurden sekundär therapiert. 2,6 ± 2,4 (MW ± SD) Sekundärprozeduren wurden pro Patient im Follow up durchgeführt. Das mittlere Follow-up lag bei 8,1 Jahren.
Diskussion
Zur Prävention/Vermeidung einer Progression einer CVI und Thrombembolieprophylaxe sollte nach Diagnosestellung die MV zeitnah verschlossen/entfernt werden. Die Anwendung chirurgisch-konventioneller Techniken zur Entfernung der MV scheint gegenüber der Behandlung mit minimal-invasiven Prozeduren hinsichtlich der Anzahl der erforderlichen Sekundäreingriffe von Vorteil.
Funder
Universitätsklinikum Augsburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC