Author:
Weber Anke,Reisig Veronika,Buschner Andrea,Kuhn Joseph
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
In der Gesundheitsberichterstattung wird ein Indikator „vermeidbare Sterblichkeit“ geführt. Der Indikator aggregiert ausgewählte Todesursachen. In Deutschland gibt es dazu 2 Varianten, beide sind nicht mehr aktuell. Mit der vorliegenden Arbeit wird eine Neukonzeption vorgeschlagen.
Methoden
Die Neukonzeption orientiert sich bei der Auswahl der Todesursachen an Vorarbeiten auf europäischer Ebene. Die Umsetzbarkeit und Plausibilität einer konsentierten OECD-Eurostat-Liste werden anhand der Daten der amtlichen Statistik in Bayern für die Jahre 2016–2018 überprüft. Die Analyse umfasst die Untersuchung der Variabilität über die Zeit und innerhalb der bayerischen Regierungsbezirke sowie mögliche systematische Verzerrungen durch regionale Unterschiede im Codierverhalten bzw. Veränderungen im Zeitverlauf.
Ergebnisse
Die OECD-Eurostat-Liste ist auf regionaler Ebene mit geringfügiger Modifikation umsetzbar. Es ergibt sich eine altersstandardisierte vermeidbare Sterblichkeit von knapp 23 Todesfällen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (EW) in Bayern im Jahr 2018, wobei die prävenierbaren Sterbefälle solche, die durch eine Behandlung hätten vermieden werden können, bei Weitem übersteigen. Für Männer liegt die Sterberate aufgrund vermeidbarer Ursachen bei 30 pro 10.000 männlichen EW und ist damit fast doppelt so hoch wie jene für Frauen (16 pro 10.000 weiblichen EW). Regional folgt die vermeidbare Sterblichkeit Befunden zur regionalen Gesundheit aus anderen Studien.
Diskussion und Fazit
Die Ergebnisse liefern keinen Anlass, von großen Zufallsschwankungen bzw. methodisch bedingten systematischen Verzerrungen auszugehen. Der Indikator wird zur Anwendung in der Gesundheitsberichterstattung vorgeschlagen.
Funder
Hochschule Hamm-Lippstadt
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health