Author:
Nowak Anna Christina,Hornberg Claudia
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Menschen mit Fluchtgeschichte sind mit einer Vielzahl von rechtlichen, strukturellen, administrativen, kulturellen und sprachlichen Barrieren im Zugang zur Gesundheitsversorgung konfrontiert. Derzeit liegen jedoch wenig Daten zu gesundheitlichen Bedarfen und Bedürfnissen von Geflüchteten vor. Insbesondere ihre subjektiven Erfahrungen im Zugang zur Gesundheitsversorgung sind bisher wenig berücksichtigt worden.
Ziel der Arbeit
In diesem Beitrag sollen die subjektiven Erfahrungen von Menschen mit Fluchtgeschichte beim Zugang zur Gesundheitsversorgung und bei deren Nutzung beschrieben werden. Strategien bei der Bewältigung von Herausforderungen werden dargestellt.
Methoden
Die Rekrutierung der InterviewpartnerInnen erfolgte anhand von quantitativen Querschnittsdaten, die im Rahmen einer Studie zur Gesundheit von Geflüchteten (FlüGe-Gesundheitsstudie) erhoben wurden. Personen, die einer erneuten Kontaktaufnahme zugestimmt hatten, wurden telefonisch kontaktiert. Es wurde eine im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Nationalität, Gesundheitszustand und Inanspruchnahmeverhalten heterogene Teilstichprobe (n = 18) mittels dolmetschergestützter problemzentrierter Interviews nachbefragt. Die Datenauswertung erfolgte in einem deduktiv-induktiven Prozess.
Ergebnisse und Diskussion
Die wenig migrationssensible Gesundheitsversorgung von Menschen mit Fluchtgeschichte ist geprägt durch Sprachbarrieren, Orientierungslosigkeit, Ablehnungserfahrungen, Fehlbehandlungen und strukturelle Barrieren. Fremdheitserfahrungen in und mit dem Gesundheitssystem können dazu führen, dass die Versorgung nicht (mehr) oder nur verzögert in Anspruch genommen wird. Gleichzeitig werden individuelle Strategien von Geflüchteten und VersorgerInnen angewendet, um den genannten Herausforderungen zu begegnen.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Reference47 articles.
1. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) (2021) Aktuelle Zahlen. Ausgabe: August 2021. https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Statistik/AsylinZahlen/aktuelle-zahlen-august-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=2. Zugegriffen: 30. Sept. 2021
2. Yun K, Hebrank K, Graber LK, Sullivan MC, Chen I, Gupta J (2012) High prevalence of chronic non-communicable conditions among adult refugees: implications for practice and policy. J Community Health 37(5):1110–1118. https://doi.org/10.1007/s10900-012-9552-1
3. Bogic M, Njoku A, Priebe S (2015) Long-term mental health of war refugees: a systematic literature review. Can Fam Physician 61(7):e310–315. https://doi.org/10.1186/s12914-015-0064-9
4. Kühne A, Gilsdorf A (2016) Ausbrüche von Infektionskrankheiten in Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende 2004–2014 in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt 59:570–577. https://doi.org/10.1007/s00103-016-2332-9
5. Marmot M, Friel S, Bell R, Houweling TAJ, Taylor S (2008) Closing the gap in a generation. Health equity through action on the social determinants of health. Lancet 372(9650):1661–1669. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(08)61690-6
Cited by
2 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献