„Risk it“ – warum Frauen ohne Schwangerschaftsabsicht nicht verhüten

Author:

Helfferich Cornelia,Holz Janet-Lynn,Knittel Tilmann,Olejniczak Laura,Schmidt Franziska

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Trotz allgemein bekannten Verhütungsmethoden und flächendeckendem Zugang zu Verhütungsmitteln lässt sich beobachten, dass Frauen in westlichen Industriegesellschaften auch bei fehlender Schwangerschaftsabsicht oftmals nicht verhüten und schwanger werden. Ziel der Arbeit Die in diesem Beitrag durchgeführten Analysen zielen darauf ab, die Verbreitung des Phänomens der Nichtanwendung von Verhütung für Deutschland einzuschätzen und ein besseres Verständnis für die Gründe zu gewinnen, warum Frauen eine unbeabsichtigte Schwangerschaft riskieren. Material und Methoden Anhand von quantitativen Befragungsdaten zu 17.400 Schwangerschaften und von 116 offenen qualitativen Interviews aus der im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführten Studie „frauen leben 3. Familienplanung im Lebenslauf von Frauen“ sind Aussagen zur Verbreitung der Nichtverwendung von Verhütungsmethoden trotz fehlender Schwangerschaftsabsicht und zu den dahinterliegenden Gründen möglich. Ergebnisse Die angegebenen Gründe für die Nichtverwendung von Verhütung lassen sich 3 sehr unterschiedlichen Motivlagen zuordnen: a) Spielen mit einem Kinderwunsch, was von knapp einem Drittel genannt wird, b) individuelle und strukturelle Hürden, wie z. B. gesundheitliche Vorbehalte oder zu hohe Kosten, und c) irrtümliche Annahme, nicht schwanger werden zu können. Es zeigt sich, dass diese Motive je nach biografischer Situation unterschiedlich verbreitet sind. Diskussion Die Ergebnisse weisen auf die Notwendigkeit eines differenzierteren Verständnisses unbeabsichtigter Schwangerschaften und zwar sowohl in der Forschung als auch der Prävention hin. Als Limitation und damit als Bedarf für künftige Forschungen erweist sich, dass im Rahmen der Studie der Einfluss des (Sexual‑)Partners auf das Verhütungsverhalten der Frauen und auf die Gewolltheit der Schwangerschaft anhand der erhobenen Daten nicht untersucht werden kann.

Funder

Evangelische Hochschule Freiburg

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference40 articles.

1. Busch U (2010) Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Zu Geschichte und Aktualität eines Paradigmenwechsels. In: Busch U (Hrsg) Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Nationale und internationale Perspektiven: Eine Tagungsdokumentation in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg, 1. Aufl. Nomos, Baden-Baden, S 9–21

2. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2015) Trends in contraceptive use worldwide 2015. United Nations, New York

3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2003) Verhütungsverhalten Erwachsener. Ergebnisse der repräsentativen Befragung 2003. BZgA, Köln

4. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2011) Verhütungsverhalten Erwachsener 2011. Ergebnisse der Repräsentationsbefragung. Repräsentativbefragungen Forschung und Praxis der Sexualaufklärung und Familienplanung. BZgA, Köln

5. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2019) Verhütungsverhalten Erwachsener. Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2018. BZgA, Köln

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