Author:
Manglus Lukas,Lenz Philipp,Dasch Burkhard
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Sterbeorte von COVID-19-Patienten wurden in Deutschland bislang nur wenig untersucht.
Methoden
In einer westfälischen Sterbeortstudie wurden in der Stadt Münster anhand sämtlicher Todesbescheinigungen von 2021 statistische Auswertungen durchgeführt. Personen, die mit oder an einer COVID-19-Erkrankung verstorben waren, wurden anhand der ärztlichen Angaben zur Todesursache identifiziert und mit deskriptiv statistischen Verfahren unter Anwendung von SPSS analysiert.
Ergebnisse
Es wurden insgesamt 4044 Todesbescheinigungen ausgewertet. Hierbei wurden 182 verstorbene COVID-19-Patienten identifiziert (4,5 %). Bei 159 Personen (3,9 %) war die COVID-19-Erkrankung todesursächlich, wobei deren Sterbeorte sich wie folgt verteilten: Krankenhaus insgesamt 88,1 % (Intensivstation 57,2 %, Palliativstation 0,0 %), Hospiz 0,0 %, Pflegeheim 10,7 %, zu Hause 1,3 %, sonstiger Ort 0,0 %. Erkrankte < 60 Jahre verstarben zu 100 % im Krankenhaus, über 80-Jährige in 75,4 % der Fälle. Nur 2 COVID-19-Patienten, die jeweils über 80 Jahre alt waren, verstarben zu Hause. Sterbefälle im Pflegeheim (17) betrafen mehrheitlich ältere Frauen. 10 dieser Heimbewohner waren von einem spezialisierten ambulanten Palliativteam am Lebensende betreut worden.
Diskussion
COVID-19-Erkrankte verstarben überwiegend im Krankenhaus. Fulminante Krankheitsverläufe mit hoher Symptomlast und das nicht selten junge Alter der Erkrankten sind hierfür potenzielle Erklärungsansätze. Stationäre Pflegeeinrichtungen spielten als Sterbeort bei lokalen Infektionsausbrüchen eine gewisse Rolle. Erkrankte Personen verstarben nur selten zu Hause. Infektionsschutzmaßnahmen können ein Grund dafür sein, dass keine Patienten in Hospizen oder auf Palliativstationen verstarben.
Funder
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Reference41 articles.
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