Author:
Melzer Nico,Weber Katharina,Räuber Saskia,Rosenow Felix
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Arbeit
Während die neuronalen Mechanismen der epileptischen Übererregbarkeit („hyperexcitability“, HE) eingehend untersucht wurden, deuten neuere Erkenntnisse darauf hin, dass extraneuronale, hauptsächlich immun-inflammatorische und vaskuläre Mechanismen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem Fortschreiten der HE bei Epilepsie und ihren kognitiven und verhaltensbezogenen Begleiterkrankungen spielen.
Material und Methoden
Narrativer Review.
Ergebnisse
Auf der einen Seite können wie bei der autoimmunen (limbischen) Enzephalitis (ALE/AIE) oder der Rasmussen-Enzephalitis (RE) primäre adaptive und angeborene Immunantworten und damit verbundene Veränderungen der Blut-Hirn-Schranke (BHS) und neurovaskulären Einheit (NVU) selbst eine akute kortikale Übererregbarkeit (HE) verursachen und die Entwicklung einer Hippokampussklerose (HS) und andere strukturelle kortikale Läsionen mit chronischer HE hervorrufen. Auf der anderen Seite kann eine kortikale Übererregbarkeit, die bspw. mit Fehlbildungen der kortikalen Entwicklung (MCD) und niedriggradigen epilepsieassoziierten Tumoren (LEAT) assoziiert ist, begleitet sein von sekundären adaptiven und angeborenen Immunantworten und Veränderungen der BHS und NVU, wodurch möglicherweise deren Ikto- und Epileptogenität moduliert wird. Diese Zusammenhänge verdeutlichen den Einfluss adaptiver und angeborener Immunmechanismen und damit verbundener Veränderungen der BHS und der neurovaskulären Einheit auf die kortikale Erregbarkeit und umgekehrt, was für ein dynamisches komplexes Zusammenspiel dieser Faktoren bei der Entwicklung und dem Fortschreiten der Epilepsie im Allgemeinen spricht.
Diskussion
Das geschilderte Konzept einer immun-vaskulo-neuralen Interaktion in der fokalen Epilepsie eröffnet neue Möglichkeiten des pathogenetischen Verständnisses und damit auch der selektiven therapeutischen Intervention.
Publisher
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