Author:
Hoffmann Holger,Pitz Imke,Adomssent Björn,Russmann Christoph
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) führen in der herstellenden Industrie zu Krankheitstagen und haben erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Unternehmen und die Volkswirtschaft. Exoskelette können den Körper im Umgang mit schwerer Last oder in Zwangshaltungen unterstützen. Besonders in großen Unternehmen der Automobilindustrie werden Exoskelette pilotiert. In kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) werden Exoskelette bisher jedoch wenig eingesetzt, und ihre Anwendung dort wurde wissenschaftlich bisher kaum untersucht. Ziel dieser Arbeit war es, die Barrieren der Exoskelett-Implementierung und die Erwartungen an deren Einsatz im produzierenden Gewerbe zu ermitteln.
Methode
In sechs produzierenden Unternehmen wurden teilstrukturierte Leitfadeninterviews durchgeführt und analysiert.
Ergebnisse
In den Unternehmen werden vielfältige Tätigkeiten bis an die Belastungsgrenze ausgeführt. Allgemein erwartet man durch die Anwendung von Exoskeletten Arbeitserleichterungen sowie wirtschaftliche Vorteile. Bedenken bestehen hinsichtlich des Einsatzes aufgrund des Kostenfaktors, eines ungewissen Nutzens und mangelnden Tragekomforts. Insbesondere werden mangelnde Kenntnisse über den Effekt eines Exoskeletts deutlich.
Fazit
Die vorgestellten Interviewergebnisse sind ein Schritt im interdisziplinären Prozess der Weiterentwicklung und Implementierung von Exoskeletten in der herstellenden Industrie. Bedenken und Unwissenheit potenzieller Unternehmen und Anwender müssen adressiert werden, auch um eine hohe Nutzerakzeptanz zu schaffen. Folgestudien, die die Ermittlung des Bedarfs mit einer besseren Trennschärfe erheben, könnten weitere Erkenntnisse liefern.
Funder
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK)
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health