Pilotstudie zu beruflicher Gratifikation und Gesundheit

Author:

Böckelmann I.ORCID,Zavgorodnii I.ORCID,Litovchenko O.ORCID,Krasnoselskyi M.ORCID,Thielmann B.ORCID

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Onkologen unterliegen hohen – allgemein im ärztlichen Tätigkeitsfeld und typisch in der Onkologie zutreffenden – psychischen Arbeitsbelastungen, die eine mehr oder weniger starke Beanspruchung bedeuten können. Krisenzeiten verstärken das Gefühl der negativen Beanspruchung. Viele Studien bestätigen den Zusammenhang zwischen Effort-Reward-Imbalance bzw. beruflichen Gratifikationskrisen im normalen Arbeitsalltag und verschiedenen Erkrankungen. Aufgrund fehlender Studiendaten war das Ziel dieser Pilotstudie, die subjektive psychische und physische Gesundheit ukrainischer Onkologen während der Krisensituationen zu ermitteln. Es soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern Assoziationen zwischen Verausgabung, Belohnung sowie Overcommitment und der Gesundheit der Ärzteschaft gelten. Methodik An dieser Pilotstudie nahmen 23 Onkologen (12 Männer und 11 Frauen) im Alter zwischen 26 und 72 Jahren (im Mittel 47,4 ± 12,74 Jahre) freiwillig teil. Die durchschnittliche Dauer der Berufstätigkeit lag bei 19,0 ± 11,92 Jahren. Es wurden Daten mittels des Fragebogens Effort-Reward-Imbalance (ERI) mit Fragen zum Overcommitment (OC) und des Beschwerdefragebogens (BFB) erhoben. Es erfolgte eine Einteilung zwischen Befragten mit einem normalen ERI-Ratio (≤ 1) oder hohen ERI-Ratio (> 1) für die Gruppenvergleiche der gesundheitlichen Beschwerden. Zudem erfolgte eine Korrelationsanalyse zwischen den ERI-Subskalen, OC und den BFB-Skalen. Ergebnisse Die Verteilung von Alter und Berufsjahren war über die ERI-Gruppen identisch. Bei einer Spannweite von 0,20 bis 1,76 Punkten wiesen einige Onkologen (39,1 %) eine hohe Effort-Reward-Imbalance auf. Die Gesamtstichprobe bot eine durchschnittliche Ausprägung des ERI (0,93 ± 0,40 Punkte). Bei 26,1 % (n = 6) der Gesamtstichprobe fand sich ein erhöhtes OC (> 16 Punkte), wobei 1 Proband davon auch ein ERI > 1 aufwies. Alle 6 Onkologen boten zwar mehr psychische, physische und gesamte Symptomatik im BFB an, was jedoch im Vergleich zu der Gruppe mit einem normalen ERI statistisch nicht signifikant war. Bei 39,1 % (n = 9) der Gesamtstichprobe konnten neurotische Werte im BFB nachgewiesen werden (4 Probanden mit ERI > 1). BFB-Skalen korrelierten nicht mit den ERI-Subskalen und OC. Diskussion Die Daten zeigen eine hohe Beschwerdeprävalenz (39,1 %) sowohl in der Gruppe mit normaler Effort-Reward-Imbalance (35,7 %) als auch in der Gruppe mit hoher ERI-Ratio (44,4 %). Hohen Beanspruchungen kann unterschiedlich lang entgegengewirkt werden. Daher bedarf es betrieblicher Maßnahmen zum Gesundheitserhalt, gerade auch in Krisensituationen. Hier könnte die Arbeitsmedizin in der Ukraine von einem Erfahrungsaustausch zur ganzheitlichen arbeitsmedizinischen Vorsorge mit Arbeitsmedizinern in Deutschland profitieren.

Funder

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

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