Abstract
ZusammenfassungEs wurde überprüft, ob eine dreiwöchige ambulante orthopädische Reha-Maßnahme einen nachweisbaren Einfluss auf die physische Leistungsfähigkeit und die Schmerzwahrnehmung von Patienten mit Erkrankungen der Lendenwirbelsäule (LWS) hat. Dazu wurden im Reha-Zentrum vorliegende Daten aus Testungen mithilfe der Back Performance Scale (BPS) zu Beginn und am Ende der Reha-Maßnahme bei 60 Rehabilitanden ausgewertet. Weiterhin wurde mit den Daten einer Schmerzskala (NRS) ausgewertet, ob auch Unterschiede im subjektiven Schmerzempfinden vor und nach der Maßnahme nachweisbar sind. Die Auswertung erfolgte getrennt für konservativ bzw. operativ behandelte Rückenpatienten. Ausgewertet werden konnten die Ergebnisse der BPS- bzw. NRS-Überprüfungen von 60 Rehabilitanden (23 Frauen, 37 Männer) im Alter von 19 bis 73 Jahren (MW 51,5 Jahren ± 12,07 Jahre) mit einer operativ (n = 36) oder konservativ (n = 24) behandelten Erkrankung der LWS, die im ambulanten Reha-Zentrum Baunatal nachbehandelt wurden. Bis auf 3 Probanden mit fehlender ärztlicher Freigabe für den Hebetest konnten alle Testungen des BPS uneingeschränkt durchgeführt werden; bei der NRS-Testung gab es keine Einschränkungen. Die statistischen Auswertungen belegen, dass eine dreiwöchige ambulante orthopädische Rehabilitationsmaßnahme einen positiven Einfluss auf die physische Leistungsfähigkeit, gemessen anhand der BPS, hat. Der Mittelwert für alle 5 Testungen des BPS verbesserte sich signifikant von 5,03 (SD 2,54) vor der Reha-Maßnahme auf 2,97 (SD 2,27) nach der Reha-Maßnahme. Das subjektive Schmerzempfinden, gemessen mit der NRS, zeigte ebenfalls eine signifikante Verbesserung in den Mittelwerten für alle Patienten von 3,48 (SD 2,65) auf 2,07 (SD 2,32) beim Ausgangstest, wobei die operativ versorgten Patienten tendenziell geringe Schmerzen angegeben haben. Die Auswertungen deuten darauf hin, dass sich die physiologische Leistungsfähigkeit durch eine dreiwöchige ambulante orthopädische Reha-Maßnahme nachweislich verbessern lässt, während die subjektiven Schmerzempfindungen gleichermaßen zurückgehen. Die Effekte sind unabhängig davon, ob die Probanden operativ oder konservativ behandelt worden sind.
Funder
Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Publisher
Springer Science and Business Media LLC