Author:
Doll Daniel,Scherr Albert
Abstract
ZusammenfassungDie Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) positioniert sich in kritischer Distanz zu einem schulischen Bildungsauftrag, in dem sie u. a. Kinder und Jugendliche – und nicht Schüler_innen – adressiert. Gleichzeitig stellen Einrichtungen der OKJA Orte dar, an denen junge Menschen unabhängig von ihrer sozioökonomischen Verortung an Bildungsprozessen teilhaben können, indem sie u. a. die Möglichkeit zur eigenständigen Persönlichkeitsentwicklung erhalten. OKJA beansprucht damit, auch ein Bildungsort zu sein. Die Rolle der OKJA für Bildungsprozesse und die schulischen Bildungswege benachteiligter Jugendlicher ist jedoch weitgehend unerforscht. Der vorliegende Beitrag greift diese Forschungslücke auf und fokussiert darauf, was die OKJA aus der Perspektive ihrer Nutzer_innen zur Ermöglichung oder Behinderung von schulischen Bildungsprozessen beiträgt. Interviewt wurden Nutzer_innen der OKJA, die einen Schul- oder Berufsabschluss anstreben, der zum Studium berechtigt, deren Eltern aber keinen oder einen niedrigen bzw. in Deutschland nicht anerkannten Schul- oder Berufsabschluss haben und die deshalb Tätigkeiten ausüben, die keinen formalen Abschluss erfordern. Die Ergebnisse der verdeutlichen den Gebrauchswert, den Jugendliche der OKJA für ihre schulische Bildungskarrieren zuschreiben.
Funder
Pädagogische Hochschule Freiburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Religious studies,Cultural Studies
Reference14 articles.
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