Abstract
ZusammenfassungLängsschnittliche Studien zu den sozioökonomischen und einstellungsbezogenen Ursachen für Wählerwanderungen zur AfD sind bislang rar. Wir schließen diese Lücke auf Basis eines Modells, das Abwanderungen zur AfD bei der Bundestagswahl 2017 unter Berücksichtigung der Änderungen migrationsbezogener und ökonomischer Einstellungen sowie der sozioökonomischen Situation von CDU/CSU- und SPD-Wähler*innen des Jahres 2013 erklärt. Für ein logistisches Regressionsmodell basierend auf zwei Messzeitpunkten ziehen wir Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) heran. Eine Abwanderung zur AfD ist für Wähler*innen der Koalitionsparteien umso wahrscheinlicher, je stärker ihre subjektive Sorge um die Zuwanderung nach Deutschland im Jahr 2013 ausfällt bzw. zwischen den beiden Messzeitpunkten ansteigt. Ein geringes Nettoäquivalenzeinkommen steigert die Wahrscheinlichkeit der Wanderung von CDU/CSU-Wähler*innen zur AfD, nicht aber von der SPD. Hingegen verringert eine Identifikation mit der SPD die Abwanderung. Zukünftig sollten weitere Messzeitpunkte und verfeinerte Veränderungsmessungen auf Basis größerer Samples berücksichtigt werden, um den Aufstieg der AfD bei Parlamentswahlen in Deutschland erklären zu können.
Funder
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Sociology and Political Science
Cited by
3 articles.
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