1. Messungen in reinen Kohlenwasserstoffen können nicht gemacht werden, da die Pikrate in diesen praktisch unlöslich sind.
2. Auch eine Anionenassoziation mit quantenmechanischen,Londonschen Dispersionskräften (Scheibe, Kortüm, Förster) ist auszuschließen.
3. Die Gleichgewichte stellen sich erst nach einer gewissen Zeit ein. Kinetische Messungen wurden ausgeführt.
4. Im Verlaufe unserer 1950 begonnenen Untersuchungen wurde uns eine Arbeit vonM. Davis undMcDonald, [J. Res. Nat. Bur. Standards42, 595 (1949)] bekannt, in der Mischungen von Tribenzylamin und Pikrinsäure in Benzol untersucht werden. Das Mischungsverhältnis 1:1 zeigt praktisch die Absorption der freien Säure, erst bei einem Überschuß an Tribenzylamin tritt die 4000 Å-Bande auf. Die Autoren schlossen auf ein Gleichgewicht zwischen freier Säure, freier Base und Pikrat, in welchem bei zunehmender Basenkonzentration die Pikrat-(Salz)-Ionenkonzentration allmählich zunimmt durch Protonenübergang von der Säure zur Base. Nach unseren Untersuchungsergebnissen am Na-Pikrat ist diese Erklärung vonDavis undMcDonald nicht richtig. Näheres an anderer Stelle.
5. Briegleb, G., u.G. Angerer: Z. angew. Chem.64, 685 (1952).