Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit Leberzirrhose entwickeln häufig Störungen des Glukosemetabolismus wie Glukoseintoleranz oder einen hepatogenen Diabetes, welche neben der hepatozellulären Funktionseinschränkung durch die ausgeprägte Insulinresistenz als Folge der chronischen Lebererkrankung verursacht sind.
Diskussion
Empfehlungen mit Leitliniencharakter zur Diagnostik und Therapie des hepatogenen Diabetes fehlen bislang. Im Hinblick auf basistherapeutische Maßnahmen sollte eine ausreichende Deckung des Energie- und Proteinstoffwechsels gewährleistet sein, da ein Großteil der Zirrhosepatienten mangelernährt ist. Bei der medikamentösen Behandlung des hepatogenen Diabetes muss auf die erhöhte Hypoglykämiegefährdung geachtet werden. Aufgrund der Nebenwirkungen sind Biguanide sowie PPAR-gamma-Liganden bei Leberzirrhose kontraindiziert. Geeignete orale Antidiabetika sind insbesondere Sulfonylharnstoffanaloga und kurz wirksame Sulfonylharnstoffe. Wenn eine suffiziente Diabeteseinstellung mit oralen Antidiabetika nicht gelingt, sollte eine prandiale Insulintherapie mit Insulinen von kurzer Wirkdauer oder kurz wirksamen Insulinanaloga eingesetzt werden.
Schlussfolgerung
Die Optimierung einer diabetischen Stoffwechsellage hat neben der Vermeidung typischer diabetischer Spätkomplikationen eine wichtige Bedeutung für die Vermeidung und Reduzierung von Zirrhose-assoziierten Komplikationen wie z. B. gastrointestinalen Blutungsereignissen, hepatischer Enzephalopathie oder dem Auftreten eines hepatozellulären Karzinoms.
Funder
Technische Universität München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Endocrinology, Diabetes and Metabolism