Psychologically stressed youth?
-
Published:2023-11-22
Issue:3-4
Volume:27
Page:67-76
-
ISSN:0943-1950
-
Container-title:Psychotherapie Forum
-
language:de
-
Short-container-title:Psychotherapie Forum
Author:
Haselgruber Alexander, Weindl DinaORCID, Sandra Schröter, Rusinek Monika, Maletzky Anna, Singer Verena, Zajec Karin, Noske Judith
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Beginn der Covid-19 Pandemie wurde eine deutliche Zunahme der psychischen Belastung in der Allgemeinbevölkerung, besonders bei Kindern und Jugendlichen verzeichnet. Eine entsprechende Bedarfserhöhung an kinder- und jugendpsychiatrischer (KJP) Versorgung wurde berichtet. Zur Abbildung des gegenwärtigen Versorgungsbedarfs und der Akuität der Versorgungslage wurde erstmals für das Einzugsgebiet der KJPP Hinterbrühl (Industrieviertel und nördliches Burgenland) eine systematische Evaluation aller vorstellig gewordenen Patient:innen durchgeführt.
Methode
Von 1. Oktober 2022 bis 30. April 2023 wurden N = 714 Vorstellungen von tendenziell jugendlichen (Alter; M = 14,54, SD = 2,67) und weiblichen Patient:innen (63,0 %) verzeichnet. Die Einschätzung erfolgte durch Expert:innen mittels eines entwickelten Erhebungsinstruments. Auswertungen erfolgten über χ2-Tests, Korrelationsanalysen, Cohens Kappa, Mann-Whitney-U-Tests und logistische Regressionsanalysen.
Ergebnisse
Durchschnittlich erfolgten monatlich 104 Vorstellungen, davon 60,4 % akut, 66,8 % mit Selbst- oder Fremdgefährdung. 38,0 % aller Patient:innen wurden aufgenommen. Bei 63,5 % spielte Suizidalität eine Rolle. Weibliche Patientinnen wiesen häufiger F3-, F5- und F6-Diagnosen, sowie Selbstgefährdung und Suizidalität auf. Jugendliche waren häufiger selbstgefährdend und akut vorstellig und wurden häufiger aufgenommen. Die Vorstellung mit Einsatzkräften (OR = 2,41) und höhere Suizidalität nach Experteneinschätzung (OR = 3,90) erhöhten die Aufnahmechance signifikant.
Diskussion
In Österreich lässt sich seit der Covid-19 Pandemie eine Zunahme des KJP Versorgungsbedarfs mit einer markanten Verschiebung des Auftrags in den akutpsychiatrischen Bereich beobachten. Korrespondierend und übereinstimmend mit Vergleichsdaten anderer KJPs, zeigte sich an der KJPP Hinterbrühl ein konstant hohes Ausmaß an Vorstellungen, proportionalen Akutvorstellungen und stationären Aufnahmeraten. KJP Abteilungen müssen durch entsprechende Mittel und Personalversorgung befähigt werden, dieser anhaltenden Aus- und Belastung mittel- und langfristig standhalten zu können.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Ocean Engineering
Reference31 articles.
1. Barbieri, V., Wiedermann, C. J., Kaman, A., Erhart, M., Piccoliori, G., Plagg, B., et al. (2022). Quality of life and mental health in children and adolescents after the first year of the COVID-19 pandemic: a large population-based survey in South Tyrol, Italy. International Journal of Environmental Research and Public Health, 19(9), 5220. 2. PsyArXiv;M Barendse,2021 3. Beck, A. T., Steer, R. A., & Brown, G. (1996). Beck depression inventory—II. APA PsycTests. https://doi.org/10.1037/t00742-000. 4. Brooks, S. K., Webster, R. K., Smith, L. E., Woodland, L., Wessely, S., Greenberg, N., & Rubin, G. J. (2020). The psychological impact of quarantine and how to reduce it: rapid review of the evidence. The Lancet, 395(10227), 912–920. 5. Bruns, N., Willemsen, L., Stang, A., Kowall, B., Holtkamp, K., Kamp, O., et al. (2022). Pediatric ICU admissions after adolescent suicide attempts during the pandemic. Pediatrics, 150(2), e2021055973.
|
|