1. K. v. Frisch, Exper.2, 397 (1946) und5, 142 (1949). Daselbst auch weitere Literatur.
2. K. v. Frisch, Exper.5, 142 (1949).
3. H. Baumgärtner, Z. vergl. Physiol.7, 56, 120 (1928).
4. Johann W. Machatschka, Mém. Soc. Zool. tschécoslovaque de Prague4, 90 (1936).
5. Erst nach der Niederschrift dieser Arbeit wurde ich mit einer Mitteilung vonO. Cords bekannt (Optik Bd. 2, 1947, 423), dem es gelungen ist, die Erscheinung des Haidingerschen Büschels durch ein Modell künstlich zu entwerfen. Das Gerät besteht erstens aus einer Polarisationsfolie zur Erzeugung des polarisierten Lichtes; zweitens aus einem «Sternanalysator», der meiner Sternfolie gleicht, nur daß die Foliendreiecke durch Abstände getrennt sind und sich nur mit den Spitzen berühren (die Sternfolie war also, zu einem verwandten Zweck, bereits erfunden); und drittens einem «Sternkompensator» aus einem doppelbrechenden Medium, z. B. Glimmerplättchen, das bei «Diagonalstellung» zwischen parallelen Polarisatoren einen gelben Farbton entstehen läßt. Der Sternkompensator wird zwischen den beiden anderen Teilen so angeordnet, daß sich vor jedem Sektor des Analysators ein Sektor des doppelbrechenden Mediums in «Diagonalstellung» befindet. Mit solchem Gerät läßt sich das Bild des Haidingerschen Büschels in typischer Färbung und Gestalt erzeugen und die Abhängigkeit seiner Orientierung von der Schwingungsebene des einfallenden polarisierten Lichtes demonstrieren. Wo das geforderte doppelbrechende Medium im menschlichen Auge wirksam ist, bleibt offen. Den «Sternanalysator» vermutetCords in der lichtempfindlichen Zone der Netzhautzapfen. Auch zwei Arbeiten vonG. Boehm (Acta Ophthalmologica18, 2. 109 und 143 [1940]) sind in diesem Zusammenhange bemerkenswert. In der ersten beschreibt er eine Apparatur mit der die Haidingerschen Büschel für jeden leicht sichtbar zu machen sind und liefert einen Beitrag zum Verständnis der Erscheinung. In der zweiten beschreibt er als neuartiges, entoptisches Phänomen Polarisationsbüschel im Gebiet der Netzhautperipherie, die durch eine Streuung des Lichtes in der Retina zustande kommen und nur unter gewissen, künstlich hergestellten Bedingungen sichtbar werden.