Author:
Wünsch Alexander,Jeske Niklas,Röderer Natalie,Meiss Frank
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die psychosoziale Versorgung von Krebspatienten nimmt über den gesamten Verlauf der onkologischen Behandlung einen wichtigen Stellenwert ein. Seit 2015 ist das psychosoziale Screening in den Ambulanzen des Hauttumorzentrums in Freiburg implementiert. Wir präsentieren hier eine Post-hoc-Analyse im Rahmen der Qualitätssicherung.
Fragestellung
Akzeptanz, psychosoziale Belastung und Inanspruchnahme wurden evaluiert. Explorativ untersuchten wir, welche Patienten- und Krankheitsmerkmale mit einer erhöhten subjektiven Belastung zusammenhängen.
Material und Methoden
In einer Vollerhebung von 06/2015 bis 12/2015 wurden die Akzeptanz, die psychosoziale Belastung mittels Distress-Thermometer (DT) und der Beratungswunsch ausgewertet.
Ergebnisse
Von 753 Patienten haben 345 (45,8 %) am psychosozialen Screening teilgenommen und Daten von 310 (m:w 174:136; 89,7 % Melanompatienten, mittlere Zeit seit Erstdiagnose 4,7 ± 3,9 Jahre) konnten ausgewertet werden. Die mittlere Belastung auf dem DT betrug 2,97 ± 2,83 (Median 2, Range 0 bis 10). Eine überschwellige Belastung (DT ≥ 5) wurde von 84 Patienten (28,8 %) angegeben; 34 Patienten (11 %) gaben einen Beratungswunsch an, und 23 Patienten nahmen das Beratungsangebot in Anspruch. Patienten mit überschwelliger Belastung waren jünger, befanden sich häufiger unter laufender oder kürzlich abgeschlossener medikamentöser Therapie und hatten häufiger einen Beratungswunsch.
Diskussion
Neben der Erhebung der Belastung mit validierten Screeninginstrumenten stellt die Erhebung des subjektiven Betreuungswunsches einen wichtigen Parameter zur Identifikation von betreuungsbedürftigen Patienten dar. Junge Patienten und Patienten unter Systemtherapie sollten in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken.
Funder
Universitätsklinikum Freiburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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