Chemische Mittheilungen in Betreff der China-Alkaloide und der Stickstoffbestimmung mittelst Natronkalks

Author:

van der Burg E. A.

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

Subject

Clinical Biochemistry,General Materials Science,General Medicine,Analytical Chemistry

Reference23 articles.

1. Siehe Tijdschrift voor Wetenschappelijke Pharmacie, IV. Serie, I. Jahrg. 1865, No. 1.

2. Handwörterbuch der reinen und angewandten Chemie, Il. Band, S. 159 und Scheikundige Onderzoekingen, door G. J. Mulder, Th. V. p. 250.

3. Scheikundige Onderzoekingen, door G. J. Mulder, Th. V. p. 250.

4. Dass diese Angabe von der Wahrheit nicht weit entfernt sein kann, ward durch die folgenden Versuche bestätigt. Vorher muss ich jedoch daran erinnern, dass vor einigen Jahren von Roger (J. Pharm. XLI, 204) bemerkt wurde, dass, wenn man beim Untersuchen von schwefelsaurem Chinin nach der Liebig'schen Methode reinen (von Alkohol befreiten) Aether anwendet, ein Theil des Chinins ungelöst bleibt, und die Lösung nach Verlauf einiger Zeit zu einer durchscheinenden Gallerte gesteht. Zur vollkommenen Lösung des Chinins aus einem Gramm des schwefelsauren Salzes sind nach Roger 25 Grm. absoluten Aethers nöthig. Der Versuch Liebigs ward von mir in den Verhältnissen wiederholt wie sie in Gerhardt's Traité de Chimie Organique T. IV, p. 118 angegeben sind, indemich 1 Grm. reinen schwefelsauren Chinins mit 16,6 CC. Aether (von 0,72 spec. Gew. bei 18°) und 1,5 CC. Ammon übergoss und schüttelte. Es entstanden darauf 2 vollkommen helle Flüssigkeiten, doch als die Menge des Aethers bis auf 8 CC. reducirt wurde, war bald das Ganze zu einer durchscheinenden Gallerte gestanden. Bei Verwendung von 10,12 und 13 CC. Aether entstand die Gallerte gleichfalls, aber in geringerer Menge, doch als man 14 CC. verwandte, konnte nichts mehr davon wahrgenommen werden. Die Temperatur blieb bei diesen verschiedenen Versuchen dieselbe und zwar 21°C. Es ist also klar, dass die ganze Erscheinung, welche schon früher beobachtet, aber stets in einen geheimnissvollen Schleier gehüllt war (der Eine spricht von „noch nicht ermittelten Bedingungen;“ ein Anderer von „verschiedenen Modificationen des Chinins“ u. s. w. willkührlich hervorgerufen werden kann und gauz von der Menge des angewandten Aethers abhängig ist. Ist diese nicht zureichend, so wird der Ueberschuss des ungelösten Chinins zur Gallerte. Da nun 14 CC. = 10 Grm. sind, und in 1 Grm. schwefelsaurem Chinin 0,743 Grm. Chinin enthalten ist, so würde also aus dem Vorausgehenden folgen, dass im frisch gefällten Zustande 1 Theil Chinin bei 21° C. ungefähr 13 Theile des genannten Aethers erfordert. Dieselben Versuche wurden mit Aether gemacht, den man mit Wasser geschüttelt und 24 Stunden lang damit in Berührung gelassen hatte, doch ohne dass ein Unterschied bemerkt werden konnte. Als jedoch käuflicher Aether (von 0,73 spec. Gew. bei 22° C.) genommen ward, waren die Flüssigkeiten, selbst bei Verwendung von nur 8 CC. vollkommen hell geblieben. Vermuthlich wird also Alkoholgehalt hier der Grund des Nicht-Gelatinirens sein, was durch das Vermischen von reinem Aether mit 2 Proc. Alkohol bestätigt ward, wodurch auch bei Verwendung von 8 CC. keine Gallerte entstand. Wohin Oberflächlichkeit in der Beobachtung führt, hat sich wieder deutlich bei Kerner (diese Zeitschrift Jahrgang 1., S. 150) gezeigt. Nur daraufhin, dass die in einer schwefelsaures Ammon enthaltenden Flüssigkeit gebildete Gallerte Schwefelsäure und gebundenes Ammon enthält, wird vermuthet, dass als Bedingung des Gelatinirens die Bildung einer in Aether unlöslichen Doppelverbindung des Chininsalzes mit dem entstehenden Ammoniaksalze anzusehen ist. Nichts wäre einfacher gewesen um die Ungereimtheit dieser Hypothese zu beweisen, als den Versuch mit reinem Chinin und Aether zu machen wie oben angegeben ist. Wie auseinander gehend die Angaben sind in Betreff der Löslichkeit des Chinins namentlich in Wasser von gewöhnlicher Temperatur, kann aus Folgendem ersehen werden: die Verfasser des Handwörterbuchs (II. Band p. 159) geben an, dass Chininhydrat ungefähr 400 Theile kalten und 250 Theile siedenden Wassers zur Lösung bedarf; van Heijningen (Scheik. Onderzoekingen Th. V. p. 250) sagt: „Bei 10° C. löst sich ein Theil in 830 Theilen Wassers auf und bei der Siedehitze erfordert ein Theil 200 Theile Wasser.“ Gerhardt (Traité de Chimie organique T. IV. p. 109) spricht wieder von 350 Theilen kalten und 400 Theilen (!) siedenden Wassers. Was der Grund dieser grossen Differenzen ist, weiss ich nicht; die Löslichkeit in Wasser ist von mir nicht bestimmt worden; doch halte ich die Bemerkung nicht für überflüssig, dass man zur Darstellung von Chinin bei dem Fällen sehr vorsichtig zu Werke gehen muss um die Bildung eines basischen, sehr schwer löslichen Salzes zu vermeiden.

5. Gerhardt, Traité de Chimie organique T. IV pag. 114.

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