1. Diese beiden weiblichen Sexualhormone wurden zuerst aus Schwangerenharn isoliert, und zwar Östron von E. A. Doisy, C. D. Veler u. S. Thayer, Am. J. Physiol. 1929, 90 329; J. Biol. Chem. 1930, 86 499; 1930, 87 357, G. F. Marrian, Biochem. J. 1929, 23 1090 und von A. Butenandt, Naturw. 1929, 17 879; Z. physiol. Ch. 1930, 191 127, Östriol von G. F. Marrian, Biochem. J. 1930, 24 435. Die Konst.-Aufklärung erfolgte 1932–1933 durch G. F. Marrian u. G. A. D. Haslewood sowie durch A. Butenandt. Die Totalsynthese stammt von G. Anner u. K. Miescher (Helv. 1948, 31 2173), während die Konfiguration von Östriol durch M. N. Huffman H. M. H. Lott ermittelt wurde (Am. Soc. 1947, 69 1835; 1949, 71 719).
2. Wie nachfolgende Literatur-Angaben zeigen, kommen diese Hormone auch im Pflanzenreich vor. Sie werden als pflanzl. Thelykinine - dieser Name für weibl. Sexualhormone stammt von S. Loewe, ref. C. 1926, II, 2608 - bezeichnet. Welche physiologische Rolle sie hier spielen, ist indessen noch unbekannt.
3. S. Loewe, F. Lange u. E. Spohr, Biochem. Z. 1927, 180,1: in den verschiedensten Pflanzen u. Pflanzenteilen (spez. Blüten) Stoffe nachgewiesen, welche beim Tier Brunstwirkung erzeugen.
4. A Butenandt u. H. Jacobi, Z. physiol. Ch. 1933, 218 104: erstmalige Isolierung eines krist., pflanzl. Thelykinins und Identifizierung mit dem Östron. Aus 50 kg Palmkern-Rückständen wurden 18 mg krist. a-Follikelhormon isoliert.
5. B Skarzynski, Nature 1933, 131 766, ref. C. 1933, II, 2999: aus 65 kg weibl. Weiden-Blüten wurden 7,2 mg krist. Fol]ikelhormon-Hydrat erhalten; die Kristalle zeigten nur 1/4 der biologischen Wirksamkeit des Follikelhormons, stimmten aber sonst mit diesem überein.