1. Binswanger etwa ist dieser Ansicht. Er betont, eine Wissenschaft habe sich selbst erst dann verstanden, wenn sie „Rechenschaft abgelegt hat über die in ihren Grundbegriffen zur Sprache kommende Auslegung ihres Seinsgebietes auf die Grundverfassung des Seins“. Was die „Erforschung dessen“ betrifft, „was auf dem Grunde des von ihr gelegten Grundes erfahrbar ist, ist die Wissenschaft“ (freilich) „autonom“. Vgl. L. Binswanger, Die Bedeutung der Daseinsanalytik Martin Heideggers für das Selbstverständnis der Psychiatrie. In: Ausgew. Vortr. u. Aufs., Bd. II, Bern 1955, S. 266.
2. Als „daseinsanalytische“ Richtungen bezeichnen wir diejenigen psychologischen bzw. psychopathologischen Betrachtungsweisen, die die psychischen Phänomene in ihrer „Weltbezüglichkeit“ — vom „In-der-Welt-Sein“ her — zu verstehen suchen.
3. M. Heidegger, Sein und Zeit, S. 42.
4. M. Boss, Psychoanalyse und Daseinsanalytik, S. 25.
5. Ebd., S. 24.