Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Durch strukturierte (Langzeit‑)Nachsorge nach Nierentransplantation und Nierenlebendspende können Risikofaktoren für Transplantatüberleben und Nierenfunktion und für die physische wie psychische Morbidität unterschiedlichster Genese detektiert und gebessert werden. Neben den klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren zählen hierzu eine mangelnde Adhärenz des Patienten, Wissensdefizite im Hinblick auf Verhaltensregeln nach Transplantation und Lebendspende, Bewegungsmangel, mangelnde Coping-Strategien oder auch arbeitsmedizinische und sozialrechtliche Belange.
Ziel der Arbeit
Es soll dargestellt werden, wie Rehabilitationsmaßnahmen die Nachsorge nach Nierentransplantation und Lebendspende optimieren können, worauf sich der Rehabilitationsbedarf begründet, welche Ziele verfolgt werden und welche multidisziplinären Therapiemodule sich etabliert haben.
Material und Methoden
Hierfür dienen neben einer Literaturrecherche die Erfahrungen einer Rehabilitationsklinik, die seit dem Jahr 2000 Rehabilitationen nach Nierentransplantation und nach Lebendspende anbietet und etwa 600 Patienten pro Jahr behandelt.
Ergebnisse
Spezialisierte Rehamaßnahmen mit nephrologischem und transplantationsmedizinischem Schwerpunkt können die ambulante Nachsorge nach Nierentransplantation und Nierenlebendspende sinnvoll ergänzen, wenn die Rehabilitationsklinik konzeptionelle, personelle und strukturelle Qualitätsanforderungen erfüllt. Eine enge Kooperation der Rehaklinik mit dem Transplantationszentrum und den behandelnden Nephrologen ist essenziell.
Diskussion
Kontrollierte Studien zur Langzeitnachsorge unter Einbeziehung der stationären Rehabilitation sind anzustreben. Auch Prärehabilitation sollte in diesen Kontext einbezogen werden.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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