Author:
Engel Antonia,Kunz Achim,Blanke Michael
Abstract
ZusammenfassungIm Rahmen einer Masterarbeit sollte untersucht werden, warum der Baumstreifen in ausgewachsenen Elstar-Anlagen wesentlich weniger Aufwuchs aufweist als bei anderen Apfelsorten auf der gleichen Unterlage am gleichen Standort. Daher wurde die Vegetation in Baumstreifen von ‘Elstar’-Anlagen im Vergleich zu drei anderen Apfelsorten in 150 Vegetationsaufnahmen an drei Terminen in einjährigen Untersuchungen am Campus Klein-Altendorf bonitiert. Daneben wurde die Lichtdurchlässigkeit der Baumkrone mittels 300 Ceptometer- und 100 Schachbrettmessungen der Sonnenflecken im Baumstreifen im Juni und September – nach der Herbizidapplikation im Mai 2019 – ermittelt.Die mit der Schachbrettmethode bzw. mit dem Ceptometer ermittelte Lichteinstrahlung durch die Baumkrone auf den Baumstreifen unter den ‘Elstar’-Apfelbäumen war im September um ca. 35 % bzw. ca. 10 % signifikant geringer als unter Bäumen gleichen Alters der Sorte ‘Golden Delicious’ in der Nachbarreihe auf der gleichen Unterlage M 9.Der Baumstreifen unter ausgewachsenen ‘Gala’- und ‘Braeburn’-Apfelbäumen wies einen statistisch signifikant höheren Bodenbedeckungsgrad mit Beikräutern mit Boniturnoten von 3,8–4,3 im Vergleich zu 1,7–1,9 bei ‘Elstar’ auf (auf der Skala 1–5) – auf zwei nach IP-Richtlinien und einer biologisch bewirtschafteten Fläche, d. h. die Art der Baumstreifenbehandlung (chemisch oder mechanisch) hatte keinen Einfluss auf das Phänomen der Beikrautunterdrückung bei ausgewachsenen ‘Elstar’-Apfelbäumen.Sowohl Kreuzkraut (Senecio spp.) als auch Gänseblümchen (Bellis perennis) traten in den Baumstreifen unter ausgewachsenen ‘Elstar’-Apfelbäumen mit wesentlich geringerer Stetigkeit auf als unter ‘Golden Delicious’ in der benachbarten Reihe. Die in der Literatur beschriebene indirekte Selektion durch langjährige Glyphosatanwendung auf Vogelmiere (Stellaria media) und Kreuzkraut (Seneccio spp.) durch Auskeimen der Samen nach der Herbizidapplikation wurde bestätigt; im vorliegenden Versuch traten jedoch Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta) und Rispengräser (Poa spp.) stärker auf.Keimtests in Aussaatschalen – aufgestellt in den Baumstreifen – unter den Apfelbäumen der beiden Apfelsorten ‘Elstar, Michielsen’ und als Vergleich ‘Golden Delicious’ mit einem Licht- (Lepidium sativum) und einem Dunkelkeimer (Borago officinalis) zeigten keinen Unterschied in der Keimrate. Keimtests mit Kressesamen (Lepidium sativum) in mit Falllaub vermischtem Substrat in Aussaatschalen im Gewächshaus zeigten keine keimhemmende und damit keine allelopathische Wirkung des Falllaubes der Sorte ‘Elstar’.Die vorliegenden Ergebnisse der Beikrautunterdrückung im Wiederaufwuchs nach Beikrautbekämpfung stimmen mit denen unter starkwüchsigen ‘Ingrid Marie’ auf M 2 aus der Literatur überein. Diese Wirkung ausgewachsener Apfelbäume der Sorte ‘Elstar, Michielsen’ auf M 9 ist durch die Schattierung dieser wüchsigeren Bäume bedingt und hängt nicht von der Bewirtschaftungsform (IP mit Herbizideinsatz oder Öko mit mechanischer Beikrautbekämpfung), aber eventuell noch von weiteren Faktoren, ab.
Funder
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Reference14 articles.
1. Braun-Blanquet J (1964) Pflanzensoziologie: Grundzüge der Vegetationskunde, 3. Aufl. Springer, Berlin
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