Author:
Papachristofilou Alexandros,Hiester Andreas,Zschäbitz Stefanie,Müller Arndt-Christian
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Bei mehr als 80 % aller Patienten mit einem Seminom wird die Diagnose im Stadium I–IIB gestellt. In den letzten Jahrzehnten wurden Therapiealgorithmen anhand von klinischen Studien definiert und mögliche Toxizitäten anhand von Langzeitbeobachtungen untersucht.
Fragestellung
Therapieoptionen werden unter Berücksichtigung der Langzeittoxizitäten dargelegt.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Literaturrecherche sowie die kritische Auseinandersetzung mit Leitlinienempfehlungen und laufenden Studien.
Ergebnisse
Die präferierte Option im Stadium I ist die aktive Überwachung. Eine adjuvante Carboplatintherapie oder Strahlentherapie können das Rezidivrisiko senken. Im Stadium IIA/B wird eine primäre Strahlentherapie oder eine Polychemotherapie empfohlen. Experimentelle Ansätze testen die Lymphadenektomie und die deeskalierte Radio‑/Chemotherapie. Das Toxizitätsprofil von Radio- und Chemotherapie unterscheidet sich markant. Individuelle Nachsorgepläne nach Risikoprofil werden empfohlen.
Schlussfolgerung
Patienten mit Risikofaktoren im Stadium I haben ein relevantes Rezidivrisiko, sodass eine adjuvante Therapie gegenüber der aktiven Überwachung abgewogen werden kann. Die Wahl der Therapie im Stadium IIA/B sollte sich an der Tumorlast und den möglichen Spättoxizitäten orientieren. Strategien zur Therapiedeeskalation sind in Erarbeitung – mit ermutigenden ersten Resultaten.
Publisher
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