Author:
Weißflog Gregor,Götze Heide
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Viele Krebspatienten leiden im Verlauf ihrer Erkrankung und -behandlung, aber zum Teil auch Jahre nach Abschluss der Behandlung unter psychischen Belastungen wie Angst und Depressivität.
Ziel der Arbeit
Diese Übersichtsarbeit informiert auf der Basis des aktuellen Forschungsstands darüber, wie im Arzt-Patienten-Kontakt Symptome von Angst und Depression erkannt, schweregradmäßig eingeordnet und mithilfe adäquater Kommunikation gelindert werden können und bei Bedarf weitere Experten mit einbezogen werden („stepped care“).
Ergebnisse
Für eine erste valide Einschätzung von Angst und Depressivität liegen Screeninginstrumente vor, die leicht im persönlichen Arzt-Patienten-Gespräch einsetzbar sind. Eine patientenzentrierte Kommunikation hilft in Gesprächen der regulären onkologischen Versorgung, Angst und Depressivität der Patienten zu lindern. Diese Patientenzentrierung kann dabei u. a. durch adäquate Informationsbereitstellung, die Unterstützung der Patientenautonomie und auch durch die Förderung einer Toleranz für Ungewissheit kommunikativ mit Leben gefüllt werden. Konkret kann dies durch anxiolytisch und antidepressiv wirkende Kommunikationsstrategien und -techniken wie z. B. „pacing and leading“, Reorientierungsübungen und den Rückgriff auf „mastery“ erreicht werden. Des Weiteren wird im Beitrag ein Fokus auf das COMSKIL-Modell gerichtet, das einen theoretischen Rahmen für die konkreten Kommunikationstechniken bereitstellt. Es liegt ebenso als Kommunikationstrainingsprogramm für onkologisch Tätige vor. Vor dem Hintergrund des Stepped-care-Ansatzes ist es hilfreich, Patienten bei Bedarf über psychoonkologische Versorgungsangebote vor Ort informieren zu können.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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