Author:
Kaiser Ulrich,Vehling-Kaiser Ursula,Kalteis Martin,Hoffmann Ana,Schmidt Jörg,Kaiser Florian
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
COVID-19 betrifft im ambulanten Bereich vor allem auch Palliativpatienten, die im Rahmen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) versorgt werden. Zur Vermeidung von Infektionen wurde die Implementierung von neuen Sicherheitsvorkehrungen und telemedizinischen Kommunikationsmöglichkeiten in die an der Studie beteiligten SAPV erforderlich.
Ziel der Arbeit
Die Studie untersucht die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die persönlichen und sozialen Probleme von Palliativpatienten und ihre Erfahrungen mit der betreuenden SAPV.
Material und Methoden
20 SAPV-Patienten wurden in halbstrukturierten Telefoninterviews zu ihren Problemen im Zusammenhang mit der Pandemie und Erfahrungen mit der SAPV-Betreuung befragt.
Ergebnisse
Angst vor Einsamkeit und Infektion belasten Palliativpatienten sehr. Die meisten Patienten wollten Krankenhausaufenthalte wegen erhöhter Infektionsgefahr vermeiden. Schutzmaßnahmen der SAPV gaben ihnen ein Gefühl der Sicherheit und wurden trotz Einschränkung des persönlichen Kontakts akzeptiert. Moderne Kommunikationsformen waren nützlich, konnten aber den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.
Diskussion
Die Pandemie führte zu Veränderungen in der SAPV und hatte Auswirkungen auf das soziale Umfeld von Palliativpatienten. Schutzmaßnahmen sind für das Sicherheitsgefühl der betreuten Palliativpatienten wichtig. Die Versorgungsqualität der an COVID-19 angepassten SAPV-Struktur wird von den Patienten meist nicht als verschlechtert wahrgenommen. Ängste vor sozialer Isolation nehmen bei den Palliativpatienten einen hohen Stellenwert ein und können durch die SAPV abgebaut werden. Der persönliche Kontakt zur SAPV kann durch moderne Kommunikationsmöglichkeiten nicht ersetzt werden, wobei die Patienten Telemedizin im Sinne einer „Notlösung“ durchaus akzeptieren.
Funder
Universitätsklinikum Regensburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC