1. Fr. Müller, Ueber Anilinvergiftung. Deutsche med. Wochenschr. 1887. S. 27— Mörner, Zeitschr. f. phys. Chem. XIII. S. 12–25.— F. Herczel, Ueber die Wirkung des Anilin, Acetanilin, und Campheranilin, Wiener med. W. 1887. Nr. 31–33.— Ueber Acetanilid, Centralbl. f. die med. Wiss. 1887. Nr. 30.— Cahn u. Hepp, Centralbl. f. klin. Med. 1886. Bd. VII. Nr. 33.— Jaffé u. Hilbert, Zeitschrift. f. phys. Chem. XII. S. 295.— Lépine, Sur l'action de l'acétanilide. La semaine médic. 1886. p. 473.— Vgl. auch P. Binet, Recherches physiologiques sur quelques anilides (formanilide, méthylformanilide, methylacétanilide). Revue Suisse Romaine. 1889. Nr. 4. p. 187 (cit. nach Virchow-Hirsch's Jahresber. d. ges. Med.)— Hinsberg u. Kast, Centralbl.,f. d. med. Wiss. 1887, Nr. 9.
2. Dieser Nachweis wurde in allen Fällen durch die Indophenolreaction geführt. Auch P. Binet (l. c.) Recherches physiologiques sur quelques anilides (formanilide, méthylformanilide, methylacétanilide). Revue Suisse Romaine. 1889. Nr. 4. p. 187 fand nach seinen Stoffen im Harn durch die Indophenolreaction die Anwesenheit von Paramidopherol. — Die I. Ph. R wurde von uns stets, wie folgt, angestellt: der zu untersuchende Harn wird mit 1–2 ccm conc. HCl gekocht; nach dem Erkalten werden 3–5 Tropfen einer gesättigten wässrigen Phenollösung, 1–2 Tropfen einer Chromsäurelösung zugefügt. Die Flüssigkeit färbt sich alsbald sehr schön roth; ebenso ist der Schaum gefärbt. Tropft man jetzt (conc.) NH3 auf den Schaum, so entsteht sofort an der Berührungsstelle ein Umschlagen der Farbe in Blaugrün; schichtet man das NH3 vorsichtig auf die Flüssigkeit, so entsteht alsbald an der Berührungsfläche eine prachtvoll blaugefärbte Schicht, die bei gelindem Schütteln nach einiger Zeit dunkler von und deutlicher wird. Das Umschlagen der Farbe vom Roth ins Blau nach Zusatz NH3 ist für die Reaction charakteristisch.
3. Die innerliche Darreichung geschah bei den festen Stoffen in der Weise, dass die jeweils genau abgewogenen Mengen, von japanesischem Pflanzenpapier umhüllt, in Form von Kügelchen eingegeben wurden; bei den flüssigen Substanzen (Propyl- und Isopropylphenacetin) wurden die Capsulae elasticae gelatinosae angewandt.
4. Das Salz reagirt auf Lakmus sauer; die Säurewirkung kommt aber bei den relativ kleinen Mengen, die wir zu den Thierversuchen verwandten, nicht in Betracht. Eine mit verdünnter Natronlauge neutralisirte Lösung ergab im Wesentlichen dieselben Resultate, wie die nicht neutralisirte.
5. Die 20 ccm Wasser sind bei der Berechnung der während des Versuchs gelassenen Harnmenge nicht in Abzug zu bringen. Denn nach den Untersuchungen von v. Schröder (Archiv f. exp. Pathol. u. Pharm. XXIV. S. 90) über 20 ccm Wasser per os eingeführt keinen Einfluss auf die Harnsecretion aus.