1. Jürgen Born, Kafkas Bibliothek. Ein beschreibendes Verzeichnis, Frankfurt a. M. 1990. Zu Schopenhauer: 128–130. Die Untersuchungen zum Verhältnis zwischen Kafkas ln der Strafkolonie und Schopenhauers Philosophie sind spärlich. 1978 legten Martha Satz und Zsuzsanna Ozsvath in der German Studies Review den Aufsatz »A Hunger Artist and In the Penal Colony in the Light of Schopenhauerian Metaphysics« vor. Diese Arbeit widmet sich vor allem einer eingehenden Interpretation des Hungerkünstlers, während die Auseinandersetzung mit In der Strafkolonie mit insgesamt 4 Seiten Umfang etwas zu kurz kommt.
2. Vgl. Martha Satz, Zsuzsanna Ozsvath, »A Hunger Artist and In the Penal Colony in the Light of Schopenhauerian Metaphysics«, German Studies Review, Vol. 1, No. 2 (1978), 200–210. Ferner ist die 1956 erschienene Arbeit von T. J. Reed hervorzuheben
3. T. J. Reed, »Kafka und Schopenhauer: Philosophisches Denken und dichterisches Bild«, Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte 59 (1956), 160–172.
4. Was die Rezeption der Schopenhauerschen Philosophie in der literarischen Moderne besonders bemerkenswert macht, ist nach David E. Wellbery die Tatsache, dass Schopenhauers Werk — etwa im Gegensatz zu demjenigen Rousseaus, Nietzsches, Platons — sich »innerhalb der Grenzen seiner Textsorte auf[hält]«. Schopenhauers Produktion ist genuin philosophisch. Die Kartographie seiner verzweigten literarischen Rezeptions-Landschaft birgt zugleich das Modell literarischer Transformationen von Philosophie schlechthin. Seine vertrackte Rezeptionsgeschichte regt zu grundsätzlichen Fragestellungen zum Verhältnis von Literatur und Philosophie an, zeigt ihre formalen und inhaltlichen Gegensätze und Gemeinsamkeiten auf. Hier ist nicht der Ort, den Überlegungen Wellberys in allen Einzelheiten nachzugehen. Hervorzuheben sei lediglich eine der von Wellbery herausgearbeiteten Thesen, deren heuristische Perspektive von besonderer Reichweite ist: »Schopenhauers Gleichnisse sind […] deswegen literarisch signifikant, weil sie einen semantischen Überschuß mittragen, der sich der restlosen übersetzung ins Begriffliche entzieht. « Wellbery spricht an gleicher Stelle von einem » uneinholbare[n] Mehr an Aussageleistung« — darin, könnte man ergänzen, eines Sinnes mit dem polysemantischen Überschuss der Dichtung. David E. Wellbery, Schopenhauers Bedeutung für die moderne Literatur, München 1998, sämtliche Zitate: 9. In jüngster Zeit sind einige Studien erschienen, die einen substantiellen Beitrag zur Darstellung der literarischen Schopenhauer-Rezeption der Moderne leisten. Hervorzuheben sind
5. Markus Scheffler, Kunsthaß im Grunde. Über Melancholie bei Arthur Schopenhauer und deren Verwendung in Thomas Bernhards Prosa, Heidelberg 2008