Gläubige Zweifler. Eine Fallanalyse zur medialen Inszenierung freikirchlicher Religiosität

Abstract

ZusammenfassungReligion wandelt in sich modernisierenden Gesellschaften ihre Form und wird zur Wahl; Gemeinden suchen in medialen Arrangements zunehmend nach Aufmerksamkeit. Im Zuge der Pluralisierung stehen sie vor zwei zentralen Herausforderungen: einerseits der Auseinandersetzung mit einer säkularen Gesellschaft und andererseits der Konkurrenz mit anderen Sinnanbietern. Der Beitrag diskutiert anhand eines exemplarischen Falls eine spezifisch kommunikative Problembearbeitung im religiösen Feld. Mit der Wissenssoziologischen Videohermeneutik wird das Webvideo einer christlich-freikirchlichen Gemeinde auf seine mediale Gestalt, das räumliche Setting und die darin körperlich und sprachlich vollzogene Handlung hin untersucht. Die Analyse rekonstruiert auf der medialen Ebene ein Wechselspiel zwischen vertrauten Formen massenmedialer Kommunikation und der Kreation von etwas Eigenem sowie inhaltlich die Auseinandersetzung zwischen Religion und Säkularität. Abschließend werden das dem Datum inhärente Inszenierungsmoment und der über den Fall hinausverweisende Inszenierungstypus eingeordnet.