Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
In Europa sind derzeit nur die Thalamusstimulation, die Vagusnervstimulation und die fokale Kortexstimulation als Neurostimulationsverfahren für die Behandlung von Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie zugelassen. Diese sind jedoch invasiv, begrenzt verfügbar und in ihrer Wirksamkeit limitiert. Erste Daten zur Anwendung der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS) bei Epilepsie sind vielversprechend und geben Hoffnung auf eine nicht-invasive Stimulationsalternative.
Fragestellung
Wie sieht die aktuelle Evidenzlage zur tDCS bei Epilepsie aus und was wären potenzielle Anwendungsszenarien?
Material und Methoden
Auf Basis einer PubMed-basierten Literaturrecherche werden Daten zur Sicherheit und Effektivität der tDCS bei Epilepsie zusammengetragen.
Ergebnisse
Die kathodale tDCS ist nur mit milden und passageren Nebenwirkungen wie sensiblen Missempfindungen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten verbunden. Hinweise für eine Anfallstriggerung unter kathodaler tDCS gibt es nicht. Eine einmalige Stimulation für 20 min kann bereits zu einer Anfallsfrequenzreduktion von > 40 % in den ersten vier Wochen führen, mit Effektverstärkung durch serielle Stimulation und Verwendung eines Interstimulationsintervalls von 9–20 min. Die tDCS würde nicht nur das Behandlungsspektrum erweitern, sie könnte auch zu einer Reduktion der Medikations- bzw. Nebenwirkungslast beitragen und ggf. das Ansprechen auf implantierbare Systeme vorhersagen.
Schlussfolgerung
Die Literaturdaten belegen die sichere und effektive Anwendung der kathodalen tDCS bei Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie. Weitere Studien sind notwendig, um die Stimulationsparameter zu optimieren, die Effektivität weiter zu steigern und die Sicherheit und Effektivität in Langzeitanwendungen zu überprüfen.
Funder
Universitätsklinik München
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
2 articles.
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