Während der ersten Hälfte des Jahres 2020 haben Bilder der COVID-19 Pandemie die Titelseiten und Primetimes der Nachrichten dominiert: Leere Strassen, überfüllte Spitäler und Panikkäufe haben das Chaos und die grosse Unsicherheit dieser globalen Gesundheitskrise widergespiegelt. Jedoch produzieren seit Beginn des partizipativen Netzes nicht mehr ausschliesslich traditionelle Medienhäuser die Bilder solcher historischen Ereignisse, sondern ebenso private Bürger*innen, welche Bilder auf ihren Profilen in sozialen Medien teilen und somit einen Einblick in ihr persönliches Erleben dieser Zeit gewähren. Um die vorherrschenden COVID-19 Themen auf Instagram zu untersuchen, analysiert diese Instagram-Ethnographie das Instagram-Verhalten von 47 Nutzer*innen in der Schweiz und den USA während den ersten Wochen der Pandemie. In einer Instagram Ethnographie kombinieren wir Erkenntnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse von 2.698 Instagram Posts mit 19 Interviews mit den Nutzer*innen um die folgenden Forschungsfragen zu adressieren: (1) Welche Inhalte zur Pandemie teilen die Nutzer*innen mit ihrem Publikum? Und, (2) weshalb haben sich die Teilnehmenden während der COVID-19 Pandemie auf Instagram eingeloggt? Wir haben sechs COVID-19 Themen gefunden, welche in den Feed- und Story-Posts der Nutzer*innen erschienen und welche hauptsächlich Veränderungen in den Privatleben der Teilnehmenden reflektierten, oft auch visuelle Veränderungen von alltäglichen Situationen. Diese Themen wurden überwiegend positiv dargestellt und haben den Instagram Nutzer*innen dabei geholfen, sich – während dieser Zeit der sozialen Isolation – als Teil von «etwas Grösserem» zu fühlen. Wir diskutieren diese Erkenntnisse im Kontext der Plattformlogiken und leisten somit einen Beitrag zur bisher limitierten Literatur über „Uses and Gratifications“ der Instagramnutzung und im Speziellen dem Nutzen von Bild-basierten sozialen Netzwerken während traumatischer Ereignisse.