Der Beitrag skizziert unter Bezugnahme auf drei reale Fallbeispiele spezifische Settings und grundlegende Modi zur Vertretung der Interessen wohnungsloser Menschen. Näher in den Blick genommen werden hier ein Tagestreff für Frauen in Karlsruhe, die Kölner Initiative Bauen Wohnen Arbeiten sowie die bundesweite Selbstvertretung wohnungsloser Menschen. An den Beispielen zeigen sich exemplarisch politikebenen-, kontext- und (ziel-)gruppenspezifische Strategien der Anwaltschaft, Mitbestimmung und Stellvertretung von Interessen. Auch zeigen sich beachtliche Restriktionen und Potenziale bezogen auf bestimmten Gruppen, etwa wohnungslose Frauen, Menschen in Wohnungsnot aus anderen EU-Ländern und (ehemals) Obdachlose. Abschließend wird diskutiert, inwieweit herkömmliche Kriterien der Organisations- und Einflussstärke von Interessen auch hier tragfähig erscheinen bzw. inwiefern diese um aussagefähige Kriterien für die Interessenvertretung in der Sozialen Arbeit und Wohnungsnothilfe erweitert werden müssten.