Affiliation:
1. Medizinische Kommunikation, Universitätsspital Basel, Schweiz
2. Notfallzentrum, Universitätsspital Basel, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung. Die Entscheidungsfindung bezüglich allfälliger Reanimationsmassnahmen ist ein typisches Beispiel einer partizipatorischen Entscheidungsfindung bei der Ärzt_innen und Patient_innen gleichermassen zur Entscheidung beitragen. Um eine informierte Entscheidung zu treffen, bedarf es einer Wissensgrundlage, zum Beispiel über mögliche Konsequenzen mit Vor- und Nachteilen der jeweiligen Entscheidungsmöglichkeiten. Dabei sollte auch erörtert werden, was Reanimationsmassnahmen versus Fokussierung auf ein palliatives Vorgehen bedeuten; welche Präferenzen und Bedürfnissen hat der Patient oder die Patientin? Dies sind wichtige Faktoren, die sehr individuell sein können, und daher in die Entscheidung entsprechend einfliessen müssen. Das Leben zu verlängern und den Tod zu verhindern, hat für viele Menschen prinzipiell den höchsten Stellenwert, in manchen Situationen ist jedoch die Linderung von Leiden ein wichtigeres Ziel. Insbesondere bei polymorbiden Patient_innen mit lebenseinschränkenden, palliativen Erkrankungen zeigen Reanimationsmassnahmen häufig keinen Nutzen, sondern würden vielmehr eine Leidensverlängerung bedeuten. Hier ist es besonders wichtig, die limitierten therapeutischen Optionen und entsprechende palliative Möglichkeiten mit den betroffenen Patient_innen gut zu besprechen.