Dementia Care Nurses in der vernetzten Versorgung von Menschen mit Demenz

Abstract

Zusammenfassung: Hintergrund: Zur Koordination einer vernetzten Demenzversorgung werden Beratungskonzepte mit Case Management (CM)-Strukturen empfohlen. Ein solcher Ansatz wurde mit dem Dementia Care Nurse Projekt in Sachsen-Anhalt erprobt und begleitend evaluiert. Studien zur Umsetzung von CM beschränken sich meist auf Kooperationen zwischen Case Manager_innen und medizinisch-pflegerischen Berufsgruppen. Vernetzungsprozesse mit sämtlichen, an der Demenzversorgung beteiligten Akteur_innen sind bislang kaum beschrieben. Ziel: Es galt, die Einschätzungen zur wahrgenommenen Vernetzung mit Dementia Care Nurses (DCNs) aus Sicht beteiligter Kooperationspartner_innen zu beschreiben und Ansätze für die Verstetigung der DCNs in der Regelversorgung abzuleiten. Methode: Es wurden acht halb strukturierte Interviews mit Kooperationspartner_innen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen geführt, die am DCN-Projekt teilgenommen haben. Die Interviews wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Die befragten Kooperationspartner_innen bewerteten die vernetzte Zusammenarbeit mit den DCNs im Projekt insgesamt positiv, besonders den proaktiven Zugang und die kontinuierlichere Begleitung der Menschen mit Demenz. Die Verstetigung in der Regelversorgung ist von der institutionellen Verortung und der Qualifikation der DCNs abhängig. Schlussfolgerung: Der Einsatz von DCNs ermöglicht eine bedarfsgerechtere Einbindung relevanter Akteur_innen in die individuelle Planung der Versorgung bei Demenz.