Affiliation:
1. Bezirksklinikum Ansbach
2. Universität Dortmund
Abstract
Höhere Grade der körperlichen, insbesondere jedoch der psychischen Belastung des Pflegenden sowie bestimmte Persönlichkeitseigenschaften und Verhaltensweisen der Beteiligten wie hohe psychische Erregbarkeit, Ungeduld und Launenhaftigkeit erhöhen die Auftretenswahrscheinlichkeit von Gewalt. Die subjektive Wahrnehmung der Pflegesituation, sowie von Auslösern auftretender Gewalt sowie subjektive Beurteilungen des körperlichen/psychischen Befindens und damit auch des Leistungsvermögens beider Partner beeinflussen die Gewaltentstehung und lassen Defizite hinsichtlich der Fähigkeit erkennen, sich in den anderen hineinversetzen zu können. Gerade das Erkennen eigener Anteile an der Entstehung auftretender Dissonanzen bzw. problematischer Verhaltensweisen schien vor allem den Pflegenden kaum möglich, was einer suffizienten Bewältigung von Gewalt entgegenstand. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass im Bemühen, Überforderungen im Rahmen der Pflege besser verhindern oder meistern zu können, neben der Vermittlung von Bewältigungsstrategien und Maßnahmen zur Stressreduktion auch die Kommunikation zwischen beiden Partnern gefördert werden muss, um Gewalt induzierende Missverständnisse und Fehlbeurteilungen verhindern zu können. Hierzu sollten neben einer vermehrten Bereitstellung von psychosozialen Beratungsangeboten insbesondere psychotherapeutische Verfahren, welche insbesondere eine Stärkung des dyadischen Copings anstreben, genutzt werden.
Subject
Psychiatry and Mental health,Geriatrics and Gerontology,Gerontology,Clinical Psychology
Reference22 articles.
1. Elder Abuse
2. Brendebach, C. (1998). Gewalt gegen alte Menschen in der Familie. Ergebnisse einer Studie der «Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter». Unveröffentlichte Diplomarbeit, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Cited by
2 articles.
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