Selbsterhaltungstherapie: Konzept, klinische Praxis und bisherige Ergebnisse

Abstract

Zusammenfassung: Mit der Selbsterhaltungstherapie (SET) wurde ein (neuro)psychologisch fundiertes Rehabilitationsprogramm für Demenzkranke, insbesondere für Personen mit einer Alzheimer Demenz, konzipiert und in dieser Zeitschrift zum ersten Mal veröffentlicht ( Romero & Eder, 1992 ). Als übergeordnetes Rehabilitationsziel wurde die Erhaltung des Selbst in seiner Kohärenz und Funktionsfähigkeit eingeführt. Die SET fand Anwendung in der klinischen Praxis, sowohl im ambulanten und stationären Bereich wie in Heimen. Die meisten Erfahrungen liegen aus dem Alzheimer Therapiezentrum (ATZ) Bad Aibling vor. Das ATZ bietet stationär medikamentöse Behandlung in Verbindung mit einem Rehabilitationsprogramm für Demenzkranke und einem psychoedukativen Programm für betreuende Angehörige an. Die Ergebnisse der bisherigen begleitenden empirischen Studien zeigen eine Verbesserung des Wohlbefindens (z. B. der Depressivität) nach der Behandlung, sowohl bei Kranken als auch bei Angehörigen. Mögliche Wirkmechanismen des therapeutischen Erfolges werden diskutiert.