Phänomenologie und Komorbidität der Zwangsstörung bei Kindern und Jugendlichen

Author:

Jans Thomas1,Wewetzer Christoph2,Klampfl Karin1,Schulz Eberhard3,Herpertz-Dahlmann Beate4,Remschmidt Helmut5,Warnke Andreas1

Affiliation:

1. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Direktor: Prof. Dr. A. Warnke)1

2. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am KKH Köln-Holweide (Direktor: Prof. Dr. Ch. Wewetzer)2

3. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Direktor: Prof. Dr. E. Schulz)3

4. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der RWTH-Aachen (Direktorin: Prof. Dr. B. Herpertz-Dahlmann)4

5. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (Direktor: Prof. Dr. H. Remschmidt)5

Abstract

Zusammenfassung: Fragestellung: Gegenstand der Studie waren die Symptomatologie und die Komorbidität der Zwangsstörung mit Beginn im Kindes- und Jugendalter. Methodik: Untersucht wurde eine Inanspruchnahmestichprobe von 55 kinder- und jugendpsychiatrischen Patienten (29 männlich, 26 weiblich), die überwiegend stationär behandelt wurden (95%). Strukturierte diagnostische Interviews zur Erfassung von Zwangsstörung und weiteren psychischen Störungen wurden zu Befragungen von Eltern und Kind eingesetzt. Ergebnis: Das mittlere Alter bei Beginn der Zwangsstörung betrug 11,3 Jahre. Jungen waren bei Störungsbeginn etwas, aber nicht statistisch signifikant jünger als Mädchen. Zwangshandlungen bezogen sich vorwiegend auf Waschen und Sauberkeit, Kontrollieren sowie Wiederholungen, Ordnen und Zählen. Zwangsgedanken beinhalteten vor allem Verunreinigung, die Erwartung schlimmer Ereignisse, Sexualität oder Aggression. In der klinischen Behandlungsroutine wurden seltener eine gemischte Zwangsstörung mit Gedanken und Handlungen diagnostiziert als bei Anwendung strukturierter Interviews. Die Komorbiditätsrate war Elternangaben zufolge hoch (Lebenszeit-Diagnosen: 69%; aktuelle Diagnosen: 53%). Angststörungen, affektive Störungen, hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens und Ess-Störungen standen im Vordergrund. Die Zwangssymptomatik war bei Patienten mit einer höheren Anzahl an komorbiden Lebenszeitdiagnosen signifikant stärker ausgeprägt. Schlussfolgerungen: Die Studienergebnisse stehen in Einklang mit denjenigen internationaler Studien. Deutlich wurde eine Methodenabhängigkeit gestellter Diagnosen. In der Subtypisierung von Patientengruppen durch Symptomdimensionen wird ein fruchtbarer Ansatz für weitere Studien gesehen.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health

Reference51 articles.

1. American Psychiatric Association (APA), (1994). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (4rd ed., DSM-IV). Washington: American Psychiatric Association

2. Depression and suicidal behavior in adolescent inpatients with obsessive compulsive disorder

3. Komorbidität bei Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter

4. Black, A. (1974). The natural history of obsessional neurosis. In: H. R. Beech (ed.): Obsessional states (pp. 1-23). London: Methuen

5. Early-onset obsessive-compulsive disorder: a subgroup with a specific clinical and familial pattern?

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