Affiliation:
1. Brigham Young University, Provo, UT, USA
2. Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Abstract
Zusammenfassung. Mit dem Group Selection Questionnaire (GSQ) wurde ein ökonomisches Instrument für die Klinik und Forschung entwickelt, das Informationen über die Erwartungen von Patienten an eine Gruppentherapie, ihre Bereitschaft, mit anderen Teilnehmern in einer positiven Art zu interagieren und ihre Tendenz, in einer Gruppe dominierendes Verhalten zu zeigen, erheben soll. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, die Ergebnisse einer von Cox et al. (2004) in den USA beschriebenen Studie zum GSQ an zwei klinischen Stichproben (n = 267 und n = 385) aus dem deutschen Sprachraum zu replizieren. Zwei Teilstichproben von Psychotherapiepatient(inn)en aus acht bzw. fünf stationären Behandlungseinrichtungen wurden im Rahmen der Studie untersucht. Die Patienten wurden gebeten, einmalig vor der ersten Gruppensitzung die 19 Fragen des GSQ zu beantworten. Ziel dieser Studie war es, die Faktorenstruktur des GSQ durch konfirmatorische Faktorenanalysen zu überprüfen. Die Überprüfung erfolgte vorrangig mit Hilfe von Strukturgleichungsmodellen. An der ersten Stichprobe wurde deutlich, dass die deutschen Patienten eine moderate Übereinstimmung mit den amerikanischen Probanden bei der Beantwortung des GSQ zeigten. Mit einem geringfügig modifizierten Modell konnte allerdings eine sehr gute Übereinstimmung erzielt werden. Die verbleibenden Items luden auf denselben Faktoren wie dies in früheren GSQ-Studien mit einer bosnischen bzw. einer amerikanischen Stichprobe gezeigt werden konnte ( Cox et al. 2004 ). Die Kreuzvalidierung dieses Ergebnisses an einer weiteren Patientenstichprobe bestätigte letztlich das Faktorenmodell, wenngleich insgesamt gesehen die psychometrische Qualität der Subskala Dominanz noch zu wünschen übrig lässt. Der GSQ könnte ein geeignetes Screening-Instrument werden, mit dessen Hilfe Kliniker effizient bereits vor Behandlungsbeginn Aussagen darüber treffen können, welche Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Gruppentherapie frühzeitig abbrechen bzw. weniger profitieren werden. Um dies zu bestätigen, sind nun allerdings auch im deutschen Sprachraum Verlaufsstudien nötig.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
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