Affiliation:
1. Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Universität Oldenburg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Rechenflüssigkeit ist die Fähigkeit, in einem umgrenzten Zeitraum möglichst viele richtige Lösungen bei der Berechnung von einfachen Additions-, Subtraktions-, Multiplikations- und Divisionsaufgaben mit einstelligen Zahlen zu erzielen. Eine gute Rechenflüssigkeit geht mit einer reduzierten Belastung des Arbeitsgedächtnisses einher und führt zu besseren Leistungen bei anspruchsvolleren mathematischen Kompetenzen (u.a. Bruchrechnung). Trotz dieser hohen Bedeutung liegen bisher kaum Befunde aus dem deutschsprachigen Raum vor. Methode: Die vorliegende Untersuchung erhebt die Rechenflüssigkeit innerhalb der fünften Jahrgangsstufe zu vier Messzeitpunkten. Der Einfluss von Intelligenz, Leseflüssigkeit, Lernverhalten (eingeschätzt durch die Lehrkraft), Geschlecht sowie sozioökonomischer Status wird analysiert. Ergebnisse und Diskussion: Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Rechenflüssigkeit in der fünften Jahrgangsstufe signifikant steigert.Der größte Teil der Varianz wird einerseits durch die frühere Rechenflüssigkeit erklärt, als auch durch die Leseflüssigkeit als signifikanter Prädiktor. Zukünftige Studien sollten die Bedeutung der Rechenflüssigkeit für weitere mathematische Kompetenzen in der Sekundarstufe sowie den Einfluss von spezifischen Prädiktoren betrachten.