Affiliation:
1. Stabsstelle Qualitätsmanagement und klinisches
Risikomanagement, Universitätsklinikum Essen, Essen,
Germany
2. Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre, Universität Regensburg,
Regensburg, Germany
3. Vorstandsbereich I, Medizinischer Dienst Sachsen KdöR, Dresden,
Germany
Abstract
ZusammenfassungDie digitale Transformation der Gesundheitsversorgung ist das bestimmende
Diskussionsthema aller Akteure im Gesundheitswesen. Digitale Transformation
umfasst alle Bereiche der Gesundheitsversorgung und ist weit mehr als digitale
Gesundheitsanwendungen (DiGA), digitale Pflegeanwendungen (DiPA),
telemedizinische Anwendungen, Aktivitäten zur Telematikinfrastruktur
sowie Anwendungen aus den Bereichen eHealth, mHealth oder Telehealth. Jegliche
bestehenden Versorgungsprozesse und auch Strukturen im Gesundheitswesen
unterliegen einer Bestandsaufnahme, um analoge Bestandteile der Versorgung in
einen digitalen Kontext zu überführen [1,2]. Die digitale
Transformation findet nicht ausschließlich in Wirtschaftssektoren, wie
dem Gesundheitswesen, statt, sondern ist ein gesamtgesellschaftlicher
Veränderungsprozess in der Erhebung, Nutzung, Bereitstellung,
Verknüpfung und Auswertung von Informationen (=Daten).
Für das Gesundheitswesen wird deutlich, dass unterschiedliche technische
Konzepte eingesetzt werden, digitale Gesundheitsversorgung an unterschiedlichen
Orten und zu unterschiedlichen Zeiten stattfindet, ggf. unterschiedliche
Nutzer(kreise) umfasst und den Versorgungskontext beibehält, erweitert
oder wechselt. Etablierte Funktionen der Gesundheitsversorgung, wie Diagnostik,
Therapie, Dokumentation und das Management von Gesundheitsleistungen bleiben
erhalten und werden in einen digitalen Kontext überführt.
Zusätzlich werden neue Anwendungsbereiche entstehen, wie der
übergreifende Zugriff auf Gesundheitsdaten durch verschiedene Akteure,
echtzeitgetriebene Monitoringsysteme ganzheitlicher Gesundheitsdaten,
(klinische) Entscheidungssysteme oder die Bereitstellung von Daten für
die Versorgungsforschung [2]. Auch wenn der Großteil der digitalen
Transformation noch nicht stattgefunden hat wird davon ausgegangen, dass diese
Funktionen und Anwendungsbereiche der Gesundheitsversorgung dienen, die
Versorgungsqualität nachhaltig zu verbessern [4] und dem Wohle aller
(zukünftigen) Patienten zu Gute zu kommen [5]. Für die
Überführung bestehender Prozesse in einen digitalen Kontext und
die Etablierung neuer Anwendungsbereiche ergeben sich für Einrichtungen
der Gesundheitsversorgung und das Gesundheitssystem selbst Voraussetzungen, die
im Folgenden vorgestellt werden.